Fischteller
4.450 €
Verkauft
Objektnummer
AR2860
Objekt: |
Reich dekorierter Teller im apulischen Stil Sogenannter Fischteller |
Material: |
Hellroter Ton mit schwarzem Überzug Die reiche Dekoration wurde durch die Tongrundfarbe, den schwarzen Überzug sowie eine Bemalung in weiß erreicht. |
Beschreibung: |
Teller mit eingewölbter Oberseite, einer großen, konkav gerundeten Mittelvertiefung und einem rund gewölbten Hängerand. Die Oberseite des Tellers zeigt insgesamt neun Meerestiere: Groß dargestellt sind ein Schriftbarsch, ein Rochen und ein Calmar. Zwischen diesen verteilt sind fünf unterschiedliche Muscheln sowie ein weiterer kleiner Fisch mit ausgeprägten Bauch- und Rückenflossen. Die Mittelvertiefung ziert eine fein ausgeführte vierteilige Blüte. Am Rand umlaufend ein Lorbeerband. |
Historisches: |
Fischteller waren eine in der griechischen Antike beliebte Keramik, die ihren Ursprung wohl im Athen des 5. Jahrhunderts hatte und mit Fischen verziert war, deren Bäuche zum Rand des Tellers zeigten. Eine größere Verbreitung fand dieser Keramiktyp im 4. Jh. v. Chr. in den griechischen Kolonien Süditaliens. Diese sind zum Teil polychrom wie das vorliegende apulische Exemplar, die Bäuche der Fische zeigen nun zur Tellermitte. Über die Verwendung dieses Keramiktyps in der Antike ist viel spekuliert worden. So wurden unter anderem eine "profane" Nutzung zum Anrichten von Fischgerichten, eine Nutzung beim Grabmahl - wobei das Meer und die darin schwimmenden Fische und Meerestiere die Grenze zwischen dem Dies- und dem Jenseits symbolisierten, sowie eine Kombination beider Nutzungskontexte. Eine spannende These bezieht sich auf die auffällige Form des Tellerrandes, welcher es dem Teller erlaubte, in einem mit Wasser gefüllten Becken an der Oberfläche zu schwimmen: So identifiziert Norbert Kunisch die Tellerform mit dem literarisch belegten Oxybaphon, welches bei einem Spiel in einem gefüllten Becken an der Oberfläche platziert und dann durch geschleuderte Weinreste zum Sinken gebracht wurde. Die vielfältigen Fundkontexte (so u. A. im sepulkralen Kontext als Grabbeigaben, aber auch in Wohnanlagen und in Schiffswracks) eröffnen vorerst einen weiten Deutungsraum für den ursprünglichen Verwendungszweck, dessen genaue Zuordnung sicherlich noch vielen wissenschaftlichen Arbeiten eine spannende Grundlage geben wird. |
Maße: |
Durchmesser 22,2 cm, Höhe 4,3 cm
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Zustand: |
Großartiger Zustand. Kleine Bestoßung an der Innenseite, ansonsten nur minimaler Abrieb, nahezu perfekt erhaltene Bemalung. Absolut museumswürdiges Vorzeigeexemplar eines apulischen Fischtellers.
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Referenzen: |
Corpus Vasorum Antiquorum, Bochum, Kunstsammlungen der Ruhr-Universität 3, S. 71-72, Pl. 54.1-4 A. P. Kozloff, Animals in Ancient Art from the Leo Mildenberg Collection (1981) Nr. 149 |
Provenienz: |
Erworben 2019 aus dem deutschen Privatbesitz G. E. Zuvor in der deutschen Privatsammlung Dr. H. R. In diese erworben am 22. Oktober 1979 bei der Antiquitätenhandlung Hermann Zirkel, Köln.
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Sammlung Dr. H. R.: |
Dr. H. R. war ein promovierter Altphilologe, Gymnasiallehrer und Altertumsfreund. Sobald es ihm nach seinen Studienjahren finanziell möglich war, begann er 1970 zunächst mit dem Erwerb von römischen Münzen. Nach 1971 ging Dr. R. vermehrt dazu über, kleinere, kaiserzeitliche Antiken zu erwerben, denen alsbald auch griechische Vasen meist unteritalischer Machart folgten. Die Sammlung befand sich stets in Deutschland und wurde in seinem Domizil im Rheinland präsentiert. Das letzte Objekt wurden 1989 in die Sammlung aufgenommen.
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Zertifikat: |
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Echtheit: |
Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.
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