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Gallorömische Tierfibel

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR1819
Objekt: Gallorömische Tierfibel
Material: Bronze mit Einlagen aus roter Glaspaste. Dunkelgrüne Patina.
Datierung Mitte 1. Jh. n. Chr. bis frühes 3. Jh. n. Chr.
Römische Kaiserzeit.
Beschreibung: Gallorömische zoomorphe Fibel mit wildem Tier als Motiv, möglicherweise ein Hirsch.
Die Fibel hat die Form eines massigen Tierkörpers, mit einzeln gearbeiteten Beinen. Der Körper ist durch Vertiefungen strukturiert, der Rumpf durch 5 Zierrillen dekoriert. Das Auge ist durch eine Bohrung dargestellt. Weitere 4 Bohrungen dienten zur Aufnahme von glasartiger Paste, wobei sich in zwei Bohrungen die originale rote Paste erhalten hat. Auf der Rückseite befindet sich die Befestigung für eine Nadel, die einst zum Zusammenstecken der Kleidung mit der Fibel diente.
Anmerkungen: Tierfibeln aus den nordwestlichen europäischen Gebieten des römischen Reichs stellten häufig Pferde und Hasen dar, außerdem diverse Wildtiere und Fabeltiere. Der Typ entwickelte sich aus keltischen Kunsttraditionen und so greifen auch die Motive häufig auf das vorrömische Repertoire zurück. B. C. Pickard schreibt, dass diese Art Broschen von Männern und Frauen gleichermaßen getragen wurden. Er vermutet neben dem Schmuckwert eine religiöse oder rituelle Funktion, vergleichbar dem Tragen eines Kreuzanhängers durch heutige Christen.
Tierförmige Fibeln sind seit Jahrhunderten bei Sammlern besonders beliebt und in der Literatur gut dokumentiert. Für den hier angebotenen Typ gibt es klare Parallelen aus Gallien, sodass für diese Fibel eine gallischer Produktionsort angenommen werden kann.
Maße: 39mm lang.
Zustand: Rumpf vollständig und sehr gut erhalten. Fehlstellen an den Hinterbeinen und dem Hinterkopf. Reste der originalen Glaspaste sind noch vorhanden. Nadel fehlend. Insgesamt ein sehr schönes Exemplar in ausstellungswürdigem Zustand. Auf der Rückseite ältere Beschriftung "M2499".
Referenzen: Fast identischer Typ im Aventicum - Site et Musée romains d'Avenches, Dauerausstellung, 2. OG, Tracht und Schmuck.
Vgl. R. Hattatt, Ancient and Romano-British Brooches, S. 163, Nr. 166.
Ähnlich N. Mills, Celtic & Roman Artefacts, S. 56f.
Literatur: Einleitung zu Tierfibeln von B. C. Pickard in R. Hattatt, Ancient and Romano-British Brooches, S. 158ff.
Provenienz: 2014 auf dem US-amerikanischen Kunstmarkt erworben. Zuvor in der britischen Privatsammlung McAlpine. Von diesem erworben in den 1990er Jahren bei der Royal-Athena Gallery, London / New York (zusammen mit AR1818 für 950 USD).
Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.