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Griechischer Stieraskos aus Sizilien

2.900 €
Verfügbar
Objektnummer
AR3268
Objekt: Griechischer Stieraskos aus Sizilien

Material: Orangefarbene Terrakotta. Reste von hellem Überzug mit Bemalung in rot und schwarz.

Datierung: 450 v. Chr. bis 400 v. Chr.
Klassische Antike.

Beschreibung:    Kleines Tongefäß in Form eines Stiers. Der Körper des sogenannten Askos ist fast zylindrisch und auf der Töpferscheibe gefertigt. Der Kopf ist realitätsnah modelliert und blickt zur Seite. Die stark betonte Hautfalte zwischen Kehle und Brust verleiht dieser Drehung eine Dynamik. Auch der Schwanz und die Beine sind von Hand modelliert. Der Tierkörper ist mit einem kleinen Ausguss seitlich am Hinterteil versehen, und mit einem großen Einguss mit Henkel mittig auf dem Körper.
Das gesamte Tongefäß war einst grundiert und bemalt, noch erkennbar an der Doppelreihe dunkler Punkte um den Hals, den schwarzen Details am Kopf und Resten einer flächigen schwarzen und roten Bemalung an der unteren Hälfte des Körpers und den Füßen.

Hintergrund: Dieses Tongefäß vom Typ Askos diente zum Aufbewahren und Dosieren einer Flüssigkeit, vielleicht Öl für Lampen, Würzsoße in der Küche oder Parfüm. Auch eine Verwendung für Trankopfer im Begräbniskontext ist denkbar. Der Gefäßtyp war im gesamten griechischen Raum beliebt. Für dieses Gefäß ist eine Herkunft aus Sizilien anhand von Vergleichsfunden gut nachgewiesen. Die Produktionsstätten in Syrakus und Selinunt kommen in Frage. Dort waren Gefäße in Form von Stieren, Pferden und Mäusen beliebt. Interessant ist, dass der Stil früherer korinthischer Gefäße imitiert wird, die ein großer Verkaufsschlager im Mittelmeerraum waren. Offensichtlich wollten die sizilianischen Töpfer an diesem Erfolg teilhaben und entwickelten dazu das Repertoire und Handwerk der korinthischen Töpfer weiter.

Maße: 13,4cm lang, 6,2cm breit, 11,0cm hoch.

Zustand: Körper aus wenigen Fragmenten professionell restauriert, dabei lediglich minimale Ergänzungen an den Nahtstellen und ergänzte Einfüllöffnung. Das Gefäß insgesamt ist in einem sehr guten Zustand, inklusive Resten der originalen Bemalung.

Provenienz: Von uns 2022 erworben aus der schweizer Privatsammlung P. Bonsera. In diese erworben bei der Auktion Hammer, Basel, Schweiz, vom 26. September 2019, Los 72. Zuvor in der schweizer Privatsammlung Bollmann, Zürich. In diese erworben 1968 von dem Händler Saieva. Als Fundort ist Gela überliefert, ein Ort auf Sizilien, Italien. Als Herstellungsort ist hingegen ein anderer Ort auf Sizilien wahrscheinlich, wohl Syrakus oder Selinunt.

Referenzen: Das Objekt war Teil der Bestimmungsübungen im Praktikum des Fachbereichs Archäologie der Universität Zürich. Ein Bericht zur Einordnung des Stücks aus dem Jahr 1982 liegt in Kopie vor, erstellt vom damaligen Praktikumsleiter Dr. Michel Sguaitamatti zusammen mit Prof. Dr. Hans Peter Isler, ein klassicher Archäologe, der in Sizilien grub. Prof. Isler nennt in dem Bericht als Vergleichsstücke:
B. Heldring, Sicilian plastic vases (1981), Nr. 72 Serie D und 77.
A. Adriani, E. Manni, P. Arias, E. Natoli, V. Tusa, Odeon (1971), Taf. VII, Taf. XV und Taf. IIL a.

Zudem möchten wir auf ein sehr ähnliches Stück hinweisen, das Prof. Isler damals nicht bekannt war. Es stammt vermutlich aus derselben sizilianischen Werkstatt und befindet sich nun im Museum of Fine Arts Budapest, Inv. Nr. 2000.2.A. Dort sieht man, wie die seitliche Bemalung auch bei dem von uns angebotenen Stück einst aussah.

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.