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Großartig erhaltene Apulische Olpe

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR2238
Objekt: Olpe (bauchiges Gefäß mit Henkel)

Material: Rotfigurige Keramik.
Hellroter Ton mit schwarzem Überzug und weißer sowie gelber Bemalung. Bemalung und Überzug sind glänzend und unberieben erhalten.

Datierung: Apulien (Süditalien), Letztes Viertel des 4. Jh. v. Chr.
Beginn der hellenistischen Epoche.

Beschreibung:    Bauchiges Gefäß mit fein gearbeitetem, abgesetztem Standfuß. Hoher, zylindrischer Körper, kleine abgerundete Schulter, relativ hoher dicker Hals mit ausladender, leicht überstülpter Lippe. Bandhenkel, in der Mitte unterteilt und sich an der Lippe in zwei Wülste teilend.
Das Bildfeld zeigt einen auf 2 flachen Steinen sitzenden Eros. Dieser ist bis auf die Fußtracht unbekleidet und trägt zahlreichen Körperschmuck an Beinen, Körper und Hals. Den Kopf ziert ein Perlendiadem. In beiden Händen hält er Musikinstrumente.
Das Bildfeld ist zu beiden Seiten gerahmt von Voluten, unten gespiegeltes Wellenband, oben Linie und Mäanderband um Hals. Auf der dem Bildfeld gegenüber liegenden Seite unterhalb des Henkels ausladende Palmette.

Maße: Höhe 130 mm, Durchmesser ca. 110mm

Zustand: Großartiger Zustand. Vollständig intakt mit gut erkennbarer Bemalung. Kaum Abrieb und Bestoßungen der Oberfläche. Innen gereinigt. Aufkleber an der Unterseite mit Aufschrift "5664 Apulian c. 320 BC".

Referenzen: Zur Form:
Vgl. Corpus Vasorum Antiquorum. Bologna, Museo Civico Archeologico III (Italy 12) IV.D.r Seite 16, Taf. 32.16

Historisches: Ca. 300 Jahre lang importierten die griechischen Kolonien auf italischem Boden Keramiken zuerst aus Korinth und später aus Athen. Im 5. Jh. begannen sich jedoch lokale Manufakturen herauszubilden und zwischen ca. 440 v. Chr. und 300 v. Chr. erlebten die unteritalischen Produktionszentren ihre Blütezeit. Die meisten Exemplare brachte die apulische Vasenmalerei hervor: von den ca. 20.000 erhaltenen unteritalischen Stücken zählt ca. die Hälfte zu dieser Gruppe. Das Produktionszentrum befand sich in Tarent. Die apulische Vasenmalerei lässt sich grob in zwei Stilgruppen unterteilen, nämlich in "plain" und "ornate". Der Plain-Stil zeichnet sich durch einfaches Dekor und Bildkompositionen mit wenigen Figuren sowie einen weitgehenden Verzicht auf Zusatzfarben aus, er fand vor allem auf Glocken- und Kolonnenkrateren sowie bei kleineren Gefäßen Verwendung. Im Ornate-Stil wurden dagegen meist größere Gefäße verziert. Die Darstellungen konnten zweiregistrig sein und mehrere Dutzend Personen umfassen, hinzu kamen ab der Mitte des 4. Jh. üppige Ornamente. Zusatzfarben (weiß, rot, gelb) wurden im großen Rahmen eingesetzt. Beliebte Motive in der apulischen Vasenmalerei waren mythologische Szenen, Theaterdarstellungen und Darstellungen aus dem Grabkult.

Neben der apulischen Vasenmalerei bildet die kampanische die zweitstärkste Gruppe. Zum motivischen Repertoire gehörten in dieser Gruppe vor allem Frauen- und Jünglingsgestalten, Kriegerdarstellungen und Tierbilder. Die Rückseiten der Gefäße zierten häufig Darstellungen von Manteljünglingen. Ein Stilmerkmal war die glockenförmige Ausführung der Blumendarstellungen. Weitere unteritalische Produktionszentren waren Paestum, Lukanien und Sizilien.

Provenienz: 2017 aus dem deutschen Privatbesitz M. Voos erworben. In diesen 2017 durch Erbschaft der deutschen Privatsammlung H. Herbst. Das Objekt wurde 1978 bei Charles Ede London für die Sammlung Herbst erworben (Rechnung ist in Kopie vorhanden).

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.