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Große römische Glasurne

4.800 €
Verfügbar
Objektnummer
AR2680-GB01
Objekt: Große römische Glasurne

Material: Blass-blau-grünes, durchsichtiges Glas.

Datierung: 50 n. Chr. bis 200 n. Chr.
Römische Kaiserzeit.

Beschreibung:    Großes Glasgefäß mit kugelförmigem Körper. Der Boden ist zu einer Standfläche abgeflacht. Die gefaltete Lippe setzt direkt an den Gefäßkörper an und weist horizontal nach außen.

Hintergrund: Dieser Gefäßtyp wurde überwiegend in der Mitte und im Norden des römischen Reichs gefunden, zahlreiche dokumentierte Funde stammen aus Italien, Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und Großbritannien. Die Vermutung liegt nahe, dass in diesen Ländern die Herstellungszentren für den Gefäßtyp zu verorten sind und es sich bei den vereinzelten Funden aus dem restlichen römischen Reich um exportierte Ware handelte. Große Gefäße dieser Art wurden als Vorratsgefäß benutzt, was durch Funde aus Pompeii, Herculaneum, Boscoreala und Settefinestre belegt ist. Desweiteren wurden die Gefäße als Behälter für Asche aus Kremierungen verwendet. Solche Glasurnen sind es, die den Bestand an gut oder gar vollständig erhaltenen Gefäßen dieses Typs bilden, was ansonsten für Glasgefäße dieser Größe sehr ungewöhnlich wäre. Auch für das vorliegende Gefäß ist von einer Verwendung als Urne auszugehen.

Maße: Ca. 26cm hoch und 24cm Durchmesser.

Zustand: Gefäßkörper vollständig. Lediglich die Lippe ist beschädigt und weist einige Fehlstellen auf. Teilweise ist sie restauriert. Beiliegend sind Scherben von der Lippe, die bislang nicht für eine Restaurierung benutzt wurden. Das gesamte Material hat sich jedoch nicht erhalten, sodass bei einer Restaurierung Lücken blieben.
Die ansonsten hervorragende Erhaltung des Gefäßes ist sehr selten für ein antikes Glas dieser Größe. Somit ein absolut museumswürdiges Objekt.

Provenienz: 2019 erworben aus der Erbmasse der Sammlung Professor Ritschel, Österreich. Exportiert mit Genehmigung des österreichischen Bundesdenkmalamts. Prof. Dr. Karl-Heinz Ritschel erwarb seine Sammlung zwischen 1960 und 1970 bei internationalen Kunsthändlern.
Professor Ritschel spielte eine wichtige Rolle für die Kultur und die Pflege der Geschichte Salzburgs. Mit großem persönlichen Engagement förderte er die kulturelle Entwicklung der Stadt. Zum Beispiel unterstützte er die Generalsanierung der Franziskanerkirche und spielte als Präsident des Museumsvereins seit 1990 eine wesentliche Rolle für die Einrichtung des Salzburg Museums in der Neuen Residenz. Das geschichtliche Interesse des Schriftstellers und Autors tritt auch in seinen mehr als 50 Büchern und 500 Kolumnen zutage, die von der Geschichte Salzburgs erzählen. Sein Anliegen Geschichte zu vermitteln verwirklichte er somit in eindrucksvollem Maße. Für sein publizistisches Werk wurde Karl-Heinz Ritschel vielfach ausgezeichnet, unter anderem 1995, als ihm die Republik Österreich für seine Verdienste das Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst verlieh.
Auch seine private Sammlung mit Schwerpunkten auf römischen Keramiken, Gläsern, Bronzen und Steinporträts ist beeindruckend. Diese bislang wohl unveröffentlichten Objekte haben wir mit unserem üblichen Anspruch aufbereitet und vermitteln sie hiermit wieder in die passionierte Pflege in einer gut geführten Sammlung.

Referenzen: Vgl. D. Whitehouse, Roman Glass in the Corning Museum of Glass, Volume One (1997), S. 175, Nr. 307. Dort auch eine kleine Abhandlung zu Gläsern dieser Art.
Vgl. Y. Israeli, Ancient Glass in the Israel Museum, S. 296, Nr. 396.

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.