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Große Terrakottafigur der Göttin Athena/Minerva - von höchster Seltenheit

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR1726A
Objekt: Terrakottastatuette der Athena/Minerva (mit dem typischen dreizackigen Haarschmuck)
Votivstatuette
Material: Grauer Ton mit Resten von schwarzem Überzug
Maße: Höhe 195 mm, Sockel 53 mm x 37 mm, Sockelhöhe 35 mm.
Datierung: ca. 1. Jh. v. Chr. - 2. Jh. n. Chr.
Späte Republik - Kaiserzeit

Die Gestaltung mit Sockel weist dabei eher auf Bronzefigürchen aus der römischen Kaiserzeit hin, wenn auch das Gro der Athena-Figuren der hellenistischen Epoche entstammen. Die Helmdarstellung weist auf einen eher grieichisch geprägten Kulturhintergrund und damit auf die östlichen Provinzen des römischen Reiches hin. Auch die hohe kunsthandwerkliche Qualität weist auf eine Produktion im Reichsosten hin.
Beschreibung: Tonstatuette in Form der Göttin Athena/Minerva. Die Figur steht auf einem 35 mm hohen Sockel. Athena trägt einen attischen Helm mit breitem Federbusch. Die Wangenflügel des Visiers sind nach oben geklappt, der Helm ist in klassischer Manier auf den Hinterkopf bzw. Nacken geschoben, um den Blick auf das Gesicht freizugeben bzw. dem Helmträger ein uneingeschränktes Sichtfeld zu geben. Die Göttin trägt eine Schuppen-Aegis über der linken Schulter. Die Schuppen sind deutlich zu erkennen, in der Mitte der Brust läßt sich das Gorgonenhaupt noch andeutungsweise nachvollziehen. Die Schlangenköpfe, die gewöhnlich insb. auf der rechten Brust angeordnet sind, sind durch Abrieb nicht mehr zu erkennen. Der am Körper ausgestreckte linke Arm stützt sich auf einen Schild, der rechte Arm war seitlich ausgestreckt. Am häufigsten trug der rechte Arm der Athena-Terrakotten einen Speer bzw. eine Lanze oder eine Fakel. Niken bzw. Viktorien, welche in der Athena/Minerva Stein- und Bronzeplastik gewöhnlich den ausgestreckten Arm zieren, kommen hingegen normalerweise nicht vor. Die Statuette ist in einem Kontrapost gearbeitet, das linke Knie ist leicht gebeugt, der Körper S-förmig geschwungen, der Kopf beugt sich leicht nach rechts unten.

Die Figur ist innen hohl, im Rückenbereich ist eine 12 mm messende Öffnung zur Vereinfachung des Brennvorgangs (Typisch für solche Statuetten. Durch die Rückenöffnung entwichen die Brandgase aus dem hohlen Innern der Figur. Dies verhinderte ein Zerspringen durch die sich ausdehnende heiße Luft). Partiell erhalten sind Spuren eines schwarzen Überzugs, welche möglicherweise auch Brandspuren darstellen können. Zudem sind ansatzweise Spuren einer roten Bemalung erhalten.

In zweiteiliger Abdruckform gefertigt.

Die Basis ist mit den Basen von bronzenen Götterfiguren vergleichbar. Dies belegt einmal mehr, dass die Handwerker wie auch bei der Gebrauchskeramik versuchten, mit dem deutlich günstigeren Terrakotta die wertvollen Metallstatuetten zu imitieren und sie damit einer breiten Bevölkerungsschicht zugänglich zu machen.
Zustand: Museal erhaltenes Stück. Der am Körper angewinkelte rechte Arm ist in Antike abgebrochen, ebenso wie Teile des Haarschmucks. Ansonsten vollständig, nicht restauriert.
In diesem Zustand sehr selten. Das einzige Vergleichsstück, das von uns ausgemacht werden konnte, ist ein Fragment (Köpfchen), das sich im Museum von Úbeda in Spanien befindet.
Provenienz: 2011 erworben von D. Warnecke, Kunstgutachter und -restaurator. Zuvor, seit den 1980er Jahren, bis 2011, im Besitz P. Andersen. An diesen vererbt aus der Sammlung seines Vaters, die in den 1960er bis 1970er Jahren aufgebaut wurde. In diese angekauft von der englischen Antiquitätenhandlung „Shephard“.
Referenzen: Archeologisches Museum von Úbeda (Spanien), Votivterrakotta der Minerva, Fundregion: Hispanien, Datierung: Regierungszeit des Antoninus Pius.

Zu Athena/Minervabüsten siehe:
J. Fischer, Griechisch-Römische Terrakotten aus Ägypten: Die Sammlungen Sieglin und Schreiber (Tübingen 1994) Nr. 936-942
Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.