Große Tonfigur der Aphrodite Anadyomene
1.800 €
Verfügbar
Objektnummer
AR3209
Objekt: |
Tonfigur der Aphrodite Anadyomene
|
Material: |
Roter Ton mit Resten weißer Grundierung.
|
Datierung: |
Ca. 3. Jh. v. Chr. Hellenistische Epoche, süditalisch. |
Beschreibung: |
Schlanke Mädchenfigur mit nacktem Oberkörper, der Mantel ist lose um die Hüften geschwungen und wird vom linken Arm gehalten. Die Göttin steht im Kontrapost auf einer hohen Basis, das linke Bein ist auf einen Stein gesetzt, die Hüfte leicht ausschwingend, das rechte Bein ist leicht im Knie gebeugt und nach außen gedreht. Die Göttin hatte ursprünglich ihre Hände erhoben, um ihr langes Haar auszuwringen. Mit dem linken Ellbogen stützt sie sich auf eine hohe Säule. Die Figur gehört zum berühmten Typ der Aphrodite bzw. Venus Anadyomene, welcher die Göttin bei ihrer Geburt aus dem Meer darstellt. Gemäß der um 700 v. Chr. entstandenen Theogonie des Hesiod entmannte der Titan Kronos seinen Vater Uranus und warf sein Glied in den Pontos. Darum bildete sich ein weißer Schaum, und so wuchs aus dem Samen die Göttin Aphrodite hervor, die schließlich bei Paphos auf Zypern aus dem Meer stieg. So erklärt Hesiod auch den Namen der Aphrodite als "die dem Schaum entstiegene" (aphos bedeutet im Altgriechischen Schaum). Viele Quellen überliefern die Beliebtheit der Darstellung dieser Szene, bei der die frisch dem Meer entstiegene Göttin das Wasser aus ihren langen Haaren wringt, allen voran die Malereien des Apelles von Kos im 4. Jahrhundert v. Chr. Augustus ließ das heute verlorene Bild nach Rom bringen, Plinius der Ältere beschrieb es in seiner Naturalis Historia. Die vorliegende Darstellung leitet sich in ihrer Evolution von hellenistischen Nymphendarstellungen ab, welche ein Bein auf einen Fels setzten, der sich vor ihnen befindet. |
Maße: |
Höhe 276 mm, Breite 85 mm, Tiefe 68 mm.
|
Zustand: |
Aus Fragmenten restauriert. Der rechte Arm und der linke Unterarm fehlend. Ansonsten einige kleinere Abplatzungen über den Körper verteilt. Mit Resten der originalen weißen Grundierung, auf die einst die Farbe aufgetragen war. Durch die Eleganz und Größe der Figur imponiert das Stück noch heute.
|
Referenzen: |
M. L. Ferruzza, Ancient Terracottas from South Italy and Sicily in the J. Paul Getty Museum (Los Angeles 2016) S. 197 Nr. 56 (hier vorgebeugt und ohne Säule). Für eine spätere römische Darstellung eines ähnlichen Typus mit langen Zöpfen (jedoch nicht im Kontrapost), s. Antiken aus Rheinischem Privatbesitz (Köln 1973) Nr. 286 |
Provenienz: |
2021 von uns erworben aus der deutschen Privatsammlung Dr. Dietrich. Von diesem erworben 1984 im Athener Antiquitätengeschäft „Antique Shop Evangelos Kapsoulakis und Dimitrios Polydorou“.
|
Echtheit: |
Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.
|