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Große westgotische Bügelfibel

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR3257
Objekt: Große westgotische Bügelfibel

Material: Der Körper aus Bronze, die Nadel aus Eisen, die Einlagen aus blauem und farblosem Glas.

Datierung: 5. Jh. n. Chr. bis 6. Jh. n. Chr.
Gegen Ende der Völkerwanderungszeit bzw. am Beginn der Merowingerzeit.

Beschreibung:    Die Fibel ist vom Typ der Bügelfibeln. Der namensgebende Bügel verbindet den halbkreisförmigen Kopf mit dem rautenförmigen Fuß. Der Außenrand der Fibel ist komplett mit Zierscheiben und durchbrochen gearbeiteten Formen geschmückt. Acht Zierscheiben sind für einen Schmuckeinsatz gedacht, davon sind bei fünf Scheiben die originalen Glaseinsätze noch erhalten. Die Oberseite der Fibel ist vollständig mit einem geometrischen Dekor in flachem Relief verziert. Auf der Unterseite der Fibel befindet sich die Nadel und Feder aus Eisen, die in einer Nadelaufnahme aus Bronze ruht.

Hintergrund:    Die Entstehungszeit war die Zeit der Völkerwanderung, welche für die Entwicklung Europas nach dem Fall des römischen Reiches prägend war. Dies drückt sich auch im neuartigen Stil der Fibel aus, welcher im klaren Bruch zum früheren römischen und gallorömischen Kunsthandwerk steht. Der neue Fibeltyp hat sich in der Völkerwanderungszeit schnell in ganz West- und Mitteleuropa verbreitet. Speziell der bei dieser Fibel vorliegende Typus wird den Visigothen zugeschrieben (in der deutschen Geschichtsforschung häufig noch als Westgoten bezeichnet). Das Verbreitungsgebiet war im Wesentlichen das west- und mitteleuropäische Festland.

Maße: 10,2cm lang, 4,5cm breit.

Zustand: Hervorragender Zustand. Der Fibelkörper exzellent intakt und schön grün patiniert. Die originale Eisennadel stark korrodiert aber vorhanden. Fünf der originalen Glaseinlagen sind erhalten. Moderner Aufkleber mit Aufdruck "08" oder "80" auf der Unterseite.

Provenienz: Von uns 2021 im deutschen Kunsthandel erworben. Im Jahr 1993 erworben bei der Galerie Günter Puhze, Freiburg, seit dem durchgehend in Deutschland. Zuvor in einer deutschen Sammlung, erworben in den 1970er oder 1980er Jahren.
Das Stück ist publiziert im Katalog "Kunst der Antike 10", der Galerie Günter Puhze, Nr. 95 (Freiburg, 1993).

Referenzen: Vgl. R. Hattatt, Ancient Brooches and other Artefacts, S. 229, Nr. 1319.
Vgl. R. Heynowski, Fibeln, S. 101, Nr. 3.24.3.2.

Literatur: Speziell für diesen Fibeltyp siehe R. Hattatt, Ancient Brooches and other Artefacts, S. 224ff.
Einen sehr guten und kompakten Überblick zu antiken und nachantiken Fibeln allgemein bietet R. Heynowskis Buch "Fibeln - erkennen, bestimmen, beschreiben" (Deutscher Kunstverlag, 2012).

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.