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Großer rotfiguriger Henkelkrater

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR1944
Objekt: Henkelkrater
Material: Rotfigurige Keramik. Hellroter Ton mit schwarzem Überzug, Details in weißer Bemalung ausgearbeitet.
Maße: Höhe 50,5 cm, Durchmesser oben 46,5 cm.
Datierung: 4. Jh. v. Chr.
Wohl westgriechisch, im attischen Stil
Zustand: Museal erhalten. Glänzender Überzug, perfekt erhaltene weiße Bemalung. Darstellung und Friese partiell leicht berieben. Stellenweise fachmännisch restauriert, unauffällig. Gefäße dieser Größe sind in einem solchen Erhaltungszustand nur selten und schwer zu finden.
Beschreibung: Hoher, leicht konisch nach oben zulaufender Standdiskus, dessen untere Hälfte frei von Überzug gehalten ist. Auf der Oberseite Dekorband aus Eichenblattranken. Hoher, kelchartiger Fuß, welcher glockenförmig in den Vasenkörper übergeht. Hohe Vasenform, die sich nach oben stark weitet und in einer prominenten Lippe mündet. Zwei hohe, sich seitlich bis auf die halbe Vasenhöhe langziehende, geschweifte Henkel.

Der figürliche Fries ist auf der Unterseite begrenzt durch ein breites Band aus einem Mäander, der von Zungenblattfriesen gerahmt wird, sowie durch ein Lorbeerblattband auf der Lippenunterseite. Die figürliche Darstellung ist als eine vollständige umlaufende Komposition gestaltet. Die Teilung bzw. Begrenzung des Bildfeldes erfolgt durch eine Säule, welche sich gegenüber von einem der Henkel erhebt. Rechts von der Säule sich von einem Stuhl erhebend ein dickbäuchiger Mann mit Lorbeerkranz und langem Umhang, vermutlich ein Philosoph, hinter ihm ein langer Lorbeerzweig, auf den er sich mit der Rechten stützt. Über seinem Kopf und ihm zugewandt ein geflügelter Erot mit einem weiß dargestellten Lorbeerkranz und Stab in den Händen. Von diesem wegfliegend ein weiterer Erot mit Trauben. Zwischen den Erotene n. l. stehende, dem Philosophen zugewandte junge Frau, vom rechten Arm hängt ein als Krone gestalteter Korb, in der erhobenen Linken hält sie eine Schale. Hinter der Frau Altar oder Säulenstumpf, dahinter ein n.l. stehender Satyr, die Rechte über der Säule, in der erhobenen Linken ein aufgeklappter Fächer. Hinter dem Satyr ein Lorbeerstrauch, über ihm Trauben. Über dem Henkel ein im oberen Bildteil n. l. liegener Mann mit langem Stab in der Linken, unter ihm ein zweiter, kleinerer Satyr mit Peitsche. Im Bildfeld Säulenstumpf, Krater und Musikinstrumente als weitere Dekorelemente verstreut. Im letzten Bildsegment eine n. r. sitzende Frau mit Kranz in der Linken, Füße auf einen Schemel gestützt, über ihr ein Erot schwebend. Rechts von ihr ein Jüngling mit Thyrsosstab. Über diesem schwebt eine Nike, ein weiterer Erot hält ihr das Kleid.

Die Dekorelemente offenbaren eine stilistische Verwandtschaft mit der Gnathia-Technik.
Referenzen: zur Form und einzelnen Dekorelementen siehe z. B.:
Getty Museum, Inv. Nr. 96.AE.30
Corpus Vasorum Antiquorum, Paris, France Fasc. 16: Musee National Rodin (1945) S. 33; Pl. 23.5-6
Literatur: A. D. Trendall, The red-figured vases of Lucania, Campania and Sicily (Oxford 1967)
A. D. Trendall, The red-figured vases of Lucania, Campania and Sicily. Supplements (London 1970, 1973 und 1983, 3 Bände)
A. D. Trendall - A. Cambitoglou, The red-figured vases of Apulia. Early and middle Apulian (Oxford 1978)
A. D. Trendall - A. Cambitoglou, The red-figured vases of Apulia. Late Apulian (Oxford 1982)
A. D. Trendall - A. Cambitoglou, The red-figured vases of Apulia. Supplements (Oxford 1983, 1991 und 1992)
A. D. Trendall, Rotfigurige Vasen aus Unteritalien und Sizilien: ein Handbuch (Mainz am Rhein 1990)
K. Schauenburg, Studien zur unteritalischen Vasenmalerei (Kiel 1999 - 2010, 14 Bände)
Provenienz: 2012 erworben bei einem traditionellen deutschen Auktionshaus. In dieses eingeliefert aus einer deutschen Privatsammlung.
Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.