Tonidol aus Syrien
Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR3446
Objekt: |
Tonidol aus Syrien
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Material: |
Gebrannter Ton.
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Datierung: |
3. Jt. v. Chr. bis frühes 2. Jt. v. Chr. Bronzezeit. |
Beschreibung: |
Das Idol bzw. die Figur ist typisch für die Bronzezeit der Region des heutigen Nordsyrien. Es hat einen stark stilisierten, flachen Körper, mit summarisch dargestellten Füßen und breiten Schultern. Die vor der Brust angewinkelten Arme sind nicht plastisch geformt, sondern auf den Oberkörper reliefartig aufgelegt. Der Kopf wird von einer großen, schnabelartigen Nase dominiert. Darüber befinden sich zwei große Augen und eine Kopfhaube mit Ritzdekor. Auf dem Kopf befindet sich eine angedeutete Frisur und eine diademartige Kopfbedeckung mit Punktverzierung nach vorne. Um den Hals trägt die Figur eine breite Kette. Die Rückseite ist unverziert und flach.
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Hintergrund: |
Bei den bronzezeitlichen Idolen aus der Region Syrien fällt sofort der charakteristische, vogelartige Kopf ins Auge. Es gibt zahlreiche regionale Variationen dieses Idoltyps, wobei der Vogelkopf eine Konstante ist. Sowohl männliche als auch weibliche Idole sind bekannt. Der Zweck der Figuren ist nicht genau bekannt. Wie auch bei anderen bronzezeitlichen Idoltypen ist unentschieden, ob die Figuren einen Gott darstellen oder eine Person, die einen Gott anbetet. Die Handhaltung vor der Brust wird im letztgenannten Fall als Gebetshaltung gedeutet. Es sind Funde bekannt, bei denen die Figuren offensichtlich als Weihgabe dienten, oft zusammen mit Tierfiguren oder Wagenmodellen. Andere Funde wurden unter Fußböden gemacht. Dies weckt Assoziationen an Hausgötter, die aus dem Alten Testament als Teraphim überliefert sind (z. B. Gen 31,19 ELB, 1 Sam 19,13 ELB und Hos 3,4 ELB). |
Maße: |
14,1cm hoch, 4,6cm breit.
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Zustand: |
Perfekter Zustand. Lediglich kleinere und wohl antike Bestoßungen. Die Figur ist alleine standfähig. Rückwärtiger moderner Aufkleber mit Aufschrift "504".
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Provenienz: |
Durch uns 2023 von T. Schlößner, Deutschland erworben. Zuvor in der deutschen Familiensammlung Steinbock, aufgebaut zwischen 1920 und 1982 vom Kunsthistoriker R. Steinbock, zumeist im deutschen Kunsthandel erworben.
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Referenzen: |
Vgl. G. Zahlhaas: Idole - Frühe Götterbilder und Opfergaben, S. 92 und Tafel 28, Kat. Nr. 38. Vgl. Palais Goltz-Kinsky, Nationalgalerie Prag, Inv.nr. P 7373. Vgl. G. Ligabue, G. Rossi-Osmida, Dea Madre, S. 138. Für ein sehr ähnliches Stück im Kunsthandel vgl. Christie's London Auktion vom 20. April 2005, Los 75 (verkauft für 3120 GBP, seinerzeit entsprechend 4600 EUR). |
Literatur: |
Einen sehr guten und kompakten Überblick zu den Idolen des Mittelmeerraums gibt G. Zahlhaas, Idole - Frühe Götterbilder und Opfergaben (Ausstellungskataloge der prähistorischen Staatssammlung, Band 12, 1985).
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Echtheit: |
Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.
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