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Kleiner ägyptischer Uschebti

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR2210
Objekt: Kleiner ägyptischer Uschebti

Material: Orangebrauner Ton mit Überzug aus grüner Fayence. Mit schwarzer Bemalung.

Datierung: 22. bis 25. Dynastie,
ca. 946 v. Chr. bis 664 v. Chr.
Dritte Zwischenzeit des Alten Ägypten.

Beschreibung:    Ägyptische Totenfigur in Mumienhaltung. Sie trägt eine Perücke, die Hände vor der Brust haltend, die Füße und Beine sind summarisch dargestellt. Weitere Details sind in schwarzer Farbe aufgemalt, ein landwirtschaftliches Gerät in jeder Hand, ein Saatkorb auf dem Rücken, ein Haarband mit rückwärtiger Schleife (Sesched).

Hintergrund: Im Alten Ägypten bürgerte sich nach und nach die Tradition ein, die Gräber von Verstorbenen mit kleinen Totenfiguren auszustatten. Sie wurden aus Keramik, Stein, Holz oder Metall gefertigt und häufig mit Fayence überzogen. Die Figuren benannte man mit dem altägyptischen Wort für "Antworter". Gängige Transkriptionen dafür sind Uschebti, Schabti, Uschepti, Ushebti, Shawabti, Uschepti.
Am häufigsten verwendet und anscheinend am beliebtesten waren Uschebtis aus Terrakotta, die mit einer feinen grünlichen bis blauen Fayence überzogen wurden. Sie waren üblicherweise 10cm bis 20cm groß. Wer es sich leisten konnte, ließ die Uschebtis aufwändig gravieren oder einfach bemalen. Die feinen Gravuren sind uns bei vielen Stücken bis heute erhalten geblieben. Bemalungen litten stärker unter dem Zahn der Zeit, aber auch sie blieben zum Glück in zahlreichen Fällen bewahrt. Der Großteil der gefundenen Uschebtis weist jedoch starke Abtragungen auf, sodass gerademal die Umrisse noch einen Uschebti erahnen lassen. Oft wurden die Figuren bereits bei Ihrer Herstellung nur mit dem gerade für nötig gehaltenen Aufwand bearbeitet, um Kosten zu sparen.
Die Uschebti genannten ägyptischen Totenfiguren gesellen sich seit dem Mittleren Reich des Alten Ägypten, zu Beginn des 2. vorchristlichen Jahrtausends, zu den Toten. Die frühesten bekannten Exemplare stammen aus der 11. Dynastie. Zunächst stellten die Figuren anscheinend den Toten dar, wobei sich ihre Funktion bis zum Neuen Reich dahingehend gewandelt hat, dass die Figuren in der Nachwelt als Arbeiter dienen sollten, und zwar stellvertretend für den Verstorbenen, sodass dieser von harter körperlicher Arbeit befreit blieb (6. Kapitel des Totenbuchs).
Durch den gewandelten Zweck der Uschebtis kam es dazu, dem Grab mehr Uschebtis beizugeben und so die Arbeitskraft zu erhöhen. Dies steigerte sich auf bis zu 365 Uschebtis pro Grab, so z.B. bei Tut-Anch-Amun, eine Figur für jeden Tag des Sonnenjahres.
Wenn die Figuren nicht direkt in das Grab gelegt wurden, sind oft reich bemalte oder anders verzierte Gefäße zur Aufbewahrung eingesetzt worden, am bekanntesten die sogennanten Uschebtikästen aus Holz.

Maße: 76mm hoch ohne Ständer. 115mm hoch mit Ständer.

Zustand: Sehr guter Zustand. Vollständig intakt und nicht restauriert. Oberfläche berieben, schwarze Bemalung jedoch fast vollständig erhalten. Auf Plexiglassockel montiert. Auf der Rückseite des Sockels Aufkleber von Davies Antiques mit Aufschrift "19th Dyn 30A".

Provenienz: Durch uns 2017 aus dem deutschen Privatbesitz M. Voos erworben. In diesen 2017 durch Erbschaft der deutschen Privatsammlung H. Herbst. Das Objekt wurde am 19. Juli 1975 bei Davies Antiques in London für die Sammlung Herbst erworben und nach Deutschland gebracht (Rechnung ist in Kopie vorhanden).

Referenzen: Vgl. G. Janes, The Shabti Collections 5, Manchester Museum, S. 236, Nr. 128.

Literatur: Eine gute Einführung und einen Überblick über ägyptische Uschebtis in nur einem Band gibt Glenn Janes in Shabtis: A Private View - Ancient Egyptian Funerary Statuettes in European Private Collections.

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.