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Konoides Stempelsiegel

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR1954-02
Objekt: Konoides Stempelsiegel aus der Eisenzeit

Material: Grünbrauner, schwarzmelierter Stein.

Datierung: Eisenzeit II,
1000 v. Chr. bis 550 v. Chr.

Beschreibung:    Siegel von konoider Form. Eine Durchgangsbohrung am oberen Ende ermöglichte das Auffädeln des Siegels. Eine eingravierte Szene befindet sich auf der flachen Seite. Schematisch dargestellt sind zwei Betende, die eine zentral platzierte Standarte oder einen Lebensbaum festhalten. Darüber steht ein Kreis, der die Sonnenscheibe oder einen Vollmond darstellt.
Diese Darstellung war weitverbreitet im gesamten vorderasiatischen und ägyptischen Raum während der Mittleren Bronzezeit und Eisenzeit II. In diesem Fall stammt das Siegel aus dem letztgenannten Zeitraum und lässt sich geographisch dem nordsyrischen oder südostanatolischen Kulturkreis zuordnen.

Maße: 16mm hoch, Stempelfläche ca. 16mm x 12mm. Öse ca. 1,9mm Durchmesser.

Zustand: Museumswürdiger Zustand. Bis auf minimale Bestoßungen perfekt erhalten.

Provenienz: Aus der deutschen Sammlung Prof. H. Brosch (1923 bis 2009), Autor historischer Fachpublikationen und wissenschaftlicher Museumsbeirat. Träger des Bundesverdienstkreuzes. Erworben in den Jahren 1960 bis 1975. Durch Erbfolge an U. Büchner, Deutschland. Von dieser durch uns erworben im Jahr 2013.

Die Gemmensammlung Brosch:
Nach dem Niedergang des römischen Reiches bewahrten oder wiedererlangten antike Gemmen Anerkennung im mittelalterlichen Europa. Neben der häufigen Wiederverwendung in der Kirchenkunst gab es auch profane Verwendungen. Dies zeigt das Beispiel des antiken Intaglios der Julia, Tochter des Kaisers Titus. Es wurde im 9. Jahrhundert von den Merowingern im "Escrain de Charlemagne" wiederverwendet und ist heute in der Französischen Nationalbibliothek zu bewundern.
Die Rezeption antiker Glyptik während der italienischen Renaissance mündete in einer großen Mode Gemmen zu sammeln, die vom europäischen Bildungsbürgertum während Reisen durch den Mittelmeerraum im Zeichen der Aufklärung und Bildung ausgelebt werden konnte. So baute auch Goethe, inspiriert durch seine literarisch verewigte Italienreise, eine Antikensammlung auf.
In der späten klassizistischen Tradition steht sicherlich die Sammlung antiker Intaglien von Professor Brosch. Die Sammlung bildet einen systematischen Querschnitt der Themenvielfalt antiker Gemmen und wurde ausführlich mit wissenschaftlichem Anspruch bearbeitet. Professor Brosch hatte großes Interesse, nicht nur an der Alten Geschichte, sondern auch an der neueren Geschichte seiner Heimat. So wurde er für seine Leistungen um die Geschichtskunde mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Es ist mit Stolz, dass wir diese Sammlung vollständig dokumentiert und mit Literaturverweisen versehen haben. Wir freuen uns nun diese Miniaturen aus der antiken Vorstellungswelt wieder in den Kreislauf zu bringen und eine Sammlung in der Tradition der Renaissance und Aufklärung würdig zu bereichern. Sollten Sie am Ankauf der zusammenhängenden Sammlung Interesse haben, kontaktieren Sie uns gerne.

Referenzen: Vgl. J. Waalke-Meyer, Die eisenzeitlichen Stempelsiegel aus dem 'Amuq-Gebiet, OBOSA 28 (2008), S. 34, Abb. 15. Und für die ovale Bidlfläche S. 62, Abb. 37:2.
Ähnlich O. Keel, Corpus der Stempelsiegel-Amulette aus Palästina/Israel, OBOSA 33, (2013), S. 452f, Nr. 665. Das Stück hat eine ähnliche Komposition, ist jedoch ein Skaraboid. Es stammt aus dem südlevantinischen Bereich, aus Geser, und datiert in die Eisenzeit IIA.
Eine zumindest teilweise ähnliche Komposition auf einem syrischen Siegel findet sich bei L. Jakob-Rost, Die Stempelsiegel im Vorderasiatischen Museum Berlin (1997), S. 46f, Nr. 96, und auch S. 44f, Nr. 86 mit zwei sitzenden Figuren.

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.