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Kykladische Marmorvase

34.000 €
Verfügbar
Objektnummer
AR3111
Objekt: Kykladische Marmorvase

Material: Weißer, feinkristalliner Marmor.

Datierung: Ca. 3200 v. Chr. bis 2800 v. Chr.
Frühkykladisch I,
Frühe Bronzezeit I.

Beschreibung:    Die elegante Vase besteht aus einem flachen, sphärischen Körper, der auf einem hohen Fuß in Form eines Kegelstumpfes ruht. Seitlich ist der Körper symmetrisch mit vier langen, vertikalen Rippen verziert, jeweils mit einer zentralen Bohrung zur Aufhängung des Gefäßes an einer Schnur. Auf dem Körper sitzt ein breiter Hals in Form eines Hohlzylinders, der sich nach oben verjüngt.
Es handelt sich um einen sogenannten Kandila. Ein charakteristischer und gesuchter Vasentyp aus der Frühzeit der Kykladenkultur.

Hintergrund: Die bronzezeitliche Kunst der kykladischen Inseln fasziniert durch ihre Eigenart. Zwar trieb die Inselgruppe regen Handel und zeigte große Parallelen zu den Kulturen des Festlands, aber entwickelte doch einen herausragenden Stil, den wir seit dem Zeitalter der Moderne so schätzen. Die zwei bekanntesten Ausdrucksformen der Kyladenkunst sind die Idole und die Steinvasen.
Zu ihrer Herstellung wurde der lokal vorkommende, wunderschöne, weiße Marmor verwendet. Mit den damaligen Mitteln erforderte die kunstvolle Bearbeitung viel Geschick und Zeit. Weder für die Idole, noch für die Vasen ist die Funktion zweifelsfrei geklärt. Kandila, die Bezeichnung für Marmorvasen wie die hier angebotene, ist den griechischen Hängelampen entlehnt. Sie steht für eine der denkbaren Funktionen. Auch denkbar ist die Verwendung als Gefäß für Flüssigkeiten. Archäologisch belegt ist zudem eine dieser Vase, die mit Muscheln gefüllt war.
Was auch immer ihr Zweck, jedenfalls sind die wenigen hundert Kandiles, die bis heute geborgen wurden, außerordentlich beliebt bei namhaften Museen und passionierten Sammlern. Hier ist Ihre Chance auf einen davon.

Maße: 20cm Höhe. 17cm Durchmesser.

Zustand: Der massive Körper ist größtenteils hervorragend erhalten. Fehlstellen an zwei der vier Henkel, oberer Rand und seitlicher Hals fehlend, eine Scherbe wieder in den Hals eingesetzt. Kleinere Bestoßungen am Fuß und über den Körper verteilt. Insgesamt jedoch beeindruckend durch die Eleganz und Größe. Die Wände der Innenseite sind mit einem weißen Überzug versehen, der Gefäßboden innen ist mit dunklen Ablagerungen versehen. Beiliegender Zettel eines Vorbesitzers mit Beschriftungen "16" und "119472", sowie Aufkleber unter dem Fuß mit Beschriftung "M122".

Provenienz: Durch uns 2020 im britischen Kunsthandel erworben. Zuvor in einer britischen Privatsammlung. Erworben 1972 in der Galerie Archéologie Paris, Nina Borowski. Zuvor im Bestand von Dr. Elie Borowski (1913-2003), ein renommierter Händler für bronzezeitliche und antike Kunst in Basel. Ein Schreiben von Elie Borwoski aus dem November 1972 ist in Kopie vorhanden.

Referenzen: Vgl. P. Getz-Preziosi, Early Cycladic Sculpture, S. 12, Taf. 1a.
Vgl. C. Doumas, Cycladic Art, S. 38, Nr. 30.
Vgl. J. Thimme, Kunst der Kykladen, S. 310, Nr. 268.

Literatur: Die vermutlich bedeutendsten Ausstellung kykladischer Kunst fand 1976 in Karlsruhe statt. Wir empfehlen den Begleitband "Kunst der Kykladen" von J. Thimme. Dieser behandelt zahlreiche Varietäten der Kandila (siehe Referenz oben).

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.