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Luristanische Standarte mit Meister der Tiere

1.875 €
Verfügbar
Objektnummer
AR3505
Objekt: Luristanische Standarte mit Meister der Tiere

Material: Bronze.

Datierung: 8. Jh. v. Chr. bis 7. Jh. v. Chr.
Eisenzeit III Luristans.

Beschreibung:    Standartenaufsatz aus Luristan in Form einer stark verzierten Röhre. Die Dekorationselemente verlaufen in einer Ebene und bestehen aus einem spiegelsymmetrischen Paar stilisierter, steil aufgerichteter Raubkatzen, möglicherweise Panther. Die Tiere werden durch einen mittig stehenden, janusköpfigen Helden oder Gott bezwungen. Ihre aufgerissenen Mäuler schnappen nach seinem Kopf. Diese Spielart der Verzierung wird in der englischsprachigen Literatur als "master-of-animals" (Meister der Tiere) bezeichnet.

Hintergrund: Die Standarten sind kuriose Artefakte aus der luristanischen Kultur, für die es keine echten Parallelen außerhalb dieser Region im heutigen Nordiran gibt. In der Literatur werden sie als Standarten, Votivstatuetten oder Glücksbringer bezeichnet. Die englischsprachige Literatur spricht oft neutral von Abschlussverzierung, um keine Funktion zu implizieren. Denn wozu sie dienten ist nach wie vor ein Rätsel.
Roger Moorey (siehe Literaturhinweise) spekuliert, dass es sich um Hausgötter handeln könnte, wie sie im Alten Testament mehrfach als sogenannte Teraphim erwähnt werden (z. B. Gen 31,19 ELB, 1 Sam 19,13 ELB und Hos 3,4 ELB). Jene Götterfiguren dienten zur Weissagung und zum Schutz von Haushalt und Gewerbe. Sie wurden in heiligen Nischen oder vor Blicken verborgen aufgestellt.

Maße: 12,4cm hoch. 6,2cm breit. Mit modernem Ständer 18,0cm hoch.

Zustand: Großartiger Zustand, in allen Details erhalten, ohne Bestoßungen, mit edler, dunkelgrüner Patina. Das Stück an sich ist ein Teilstück der Standarte, das einst mit einem Stab auf den Standartenständer gesteckt wurde. Modern gehaltert mit Metallstift auf einem Acrylglasquader. Aufkleber mit Aufschrift "29" unter dem Acrylglassockel.

Provenienz: 2023 durch uns im deutschen Kunsthandel erworben. Zuvor in der deutschen Privatsammlung O. Schwarzwälder. In diese erworben 1980 im deutschen Kunsthandel.

Referenzen: Eine aufschlussreiche Abhandlung zu luristanischen Standarten findet sich bei P. R. S. Moorey, Ancient Bronzes from Luristan, Seite 29ff, sowie das diesem Stück ähnliche Exemplar A in Tafel X.
In der neueren Literatur finden sich zahlreiche Beispiel für luristanische Standarten bei G. Zahlhaas, Luristan - Antike Bronzen aus dem Iran (München, 2002), darunter auch das Vergleichsstück Kat.nr. 231 auf S. 110, das dem hier angebotenen sehr ähnlich ist.
Vgl. W. Meier-Arendt, Archäologische Reihe 4, Bronze und Keramik aus Luristan, S. 48 Nr. 46 und S. 51, Nr. 49.
Vgl. M. J. Sanchez Beltran, Catalogo de los bronces de Luristan en el museo arqueologico nacional, Tafel VII, Nr. 23.

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.