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Luristanischer Lappendolch

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR1780
Objekt: Luristanischer Lappendolch
Material: Bronze.
Maße: 28,7cm lang, davon 17,4cm Klingenlänge. Am Knauf 1,9cm breit und 1,0cm dick.
Datierung: 1100 v. Chr. bis 900 v. Chr.
Eisenzeit I.
Zustand: Sehr guter Zustand, keine Korrosionsspuren, stabil. Lappen in alter Zeit teilweise abgebrochen und fehlend. Gereinigt, Patina erhalten geblieben. Kleine Scharten entlang der Klinge. Minimale Beschädigungen am Griff.
Beschreibung: Luristanischer Lappendolch aus Bronze.
Lange, schlanke Klinge, leicht tailliert, vorne spitz zulaufend. Direkt angesetzter, flacher Bronzegriff mit umlaufendem, hochgearbeitetem Rand. Reste eines über die ehemalige Einlage lappenden Bronzeblechs sind noch erhalten. Eine Querleiste grenzt den Griff von der Klinge ab. Hinten verbreitert sich der Griff zu einem halbovalen Endstück.
Anmerkungen: Zu den luristanischen Dolchen:
Dolche waren die Standardwaffen der luristanischen Krieger. Die verschiedenen Dolchtypen wurden von Archäologen nach deren Grifftyp benannt. Für die Randleistendolche ist entsprechend der zu einer Leiste hochgearbeitete Rand namensgebend. Die Lappendolche sind eine Spielart davon, bei welcher der Rand stellenweise zu einem umgreifenden "Lappen" erweitert ist.
Zunächst wurden in Luristan Klingen als Dolche verwendet, die an den Griff genietet wurden. Im 14. Jh. v. Chr. kamen die Randleistendolche auf, die samt Griff aus einem Stück Bronze gefertigt wurden. Der den Griff umgebende Rand fasste eine Einlage, die aus Bein, Holz oder Metall bestand. Die Randleistendolche und Lappendolche waren ansonsten schlicht gestaltet und wiesen in der Regel keine aufwendigen Verzierungen auf, wie sie von Axtköpfen jener Zeit bekannt sind. Im 10. Jh. v. Chr. wurden die reinen Bronzedolche von Waffen aus Eisen verdrängt.

Zu Luristan:
Die Provinz Luristan an der persischen Westgrenze ist bekannt für Ihre meisterhaften Bronzearbeiten. Vereinzelte Artefakte aus dieser Region erreichten europäische Museen Mitte des 19. Jahrhunderts. Doch erst nach umfangreichen Funden, die über den Kunstmarkt die großen Museen in den 1920er Jahre erreichten, konnte die Herkunft dieser Bronzen einwandfrei rekonstruiert werden. Seit dem erfreuen sich die kunstvollen und exotisch anmutenden Objekte großer Beliebtheit in öffentlichen und privaten Sammlungen. Bronzewaffen bilden den wichtigsten Teil dieser Sammlungen. Dies hängt mit der damaligen Begräbnistradition zusammen. Selbst einfache luristanische Gräber wurden mit Bronzewaffen ausgestattet. Wohingegen Werkzeuge und ähnliches reine Haushalts- und keine Votivgegenstände waren. Nicht alle der mitbestatteten Waffen waren wirklich für den Kampfeinsatz zu gebrauchen. Viele waren symbolische Beigaben.
Referenzen: Vgl. P. R. S. Moorey, Ancient Bronzes from Luristan (BM, 1974), Tafel II, A (BM 123060).
Vgl. G. Zahlhaas, "Luristan, Antike Bronzen aus dem Iran", Seite 29f, Kat. 36.
Literatur: St John Simpson and Susan La Niece, New light on old swords from Iran. The British Museum Technical Research Bulletin, Volume 4 (2010). Moorey, Ancient Bronzes from Luristan (BM, 1974), Seite 23f.
Bonnet, Die Waffen der Völker des Alten Orients, Seite 42ff.
Provenienz: 2012 aus der US-amerikanischen Sammlung D. Grasfield erworben. Von diesem einst von einem Privatsammler erworben.
Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.