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Neolithischer Beilkopf vom Lindö-Typ

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR1366
Objekt: Großes dicknackiges Beil vom Lindö-Typ
Material: Ockerfarbener Feuerstein, Flint Silex. Fossile Einschlüsse auf einer Breitseite.
Datierung: Ca. 2900 v. Chr. bis 2800 v. Chr.
Jüngere Trichterbecher-Kultur, vermutlich Kulturstufen MN A IV bis V.
Mittelneolithikum.
Maße: Länge 185mm, Dicke 33mm, Breite am Nacken 33mm, Breite an der Schneide 58mm.
Zustand: Perfekter Zustand, vollständig intakt und in museumswürdiger Qualität. Sehr schöne Patina, fossile Einschlüsse. Antike Arbeitsspuren an der Schneide.
Beschreibung: Dicknackiger rechteckiger bis trapezförmiger Beilkopf aus Feuerstein in großer Ausführung, wurde einst geschäftet und als neolithisches Beil verwendet. Lindö-Typ (Sub-Typ von Typ A Äxten).
Leicht trapezförmige Breitseite. Breitseiten poliert, Schmalseiten nicht poliert. Schneide mit großem Radius. Stumpfer Nacken, dickblättrig, Dicknacken-Typ (Schmalseiten-Ansicht).
Besonders interessant sind die Arbeitsspuren an der Schneide. Diese lassen auf ein tatsächliches Arbeitsgerät mit Siedlugnskontext schließen, wobei die ansonsten perfekte Erhaltung für eine Votivgabe oder reine Grabbeigabe wahrscheinlicher ist.

Insgesamt ein typischer Beilkopf des Mittel- bis Endneolithikums in hervorragender Erhaltung und imposanter Größe.
Historisches: Dünnnackige Beile sind typisch für die Trichterbecherkultur und allgemein für die Zeit des frühen Neolithikums. Sie wurden noch bis ins mittlere Neolithikum verwendet, um schließlich von den dicknackigen Beilen und anderen neuen Typen ersetzt zu werden. Die Fundkontexte sind vielseitig, von großen Horten als Votivgabe oder bei Bestattungen bis zu Arbeitsgeräten oder entsorgten/ausgedienten Beilen aus Siedlungen.
Die erste Typisierung dieser wichtigen Beile stammt vom berühmten dänischen Archäologen Sophus Müller (1888 bzw. 1895). In überarbeiteter und verfeinerter Form (Neilson, 1977) findet sie auch heute noch Einzug in die wissenschaftliche Terminologie und Fundsicherung. Auch die von uns gegeben Typenbezeichnungen basieren hierauf.
Beile aus der Zeit der Trichterbecherkultur wurden meist aus Gesteinen wie Feuerstein, Metamorphiten oder Kieselgeoden gefertigt.
Provenienz: Alter Fund aus Dänemark, 19. Jh., exakter Fundort nicht dokumentiert. Zwischenzeitlich im dänischen Handel. Zuletzt Sammlung Holck (Teile der Sammlung veröffentlicht, z.B. in [2] und [3]). Erworben 2011, mit Genehmigung der dänischen Kulturbehörde (Nr. 1270).
Referenzen: Vgl. Jeg ser pa oldsager, Seite 78, Nr. 164.
Vgl. Waldorf, Flint axes, Seite 58, Fig. 103.
Vgl. Petersen, Flint fra Danmarks oldtid, Seite 114, Nr. 172.
Literatur: [1] P.V. Glob: Danske Oldsager, Yngre Stenalder.
[2] D.C. Waldorf: Guide to flint axes of southern Scandinavia and north Germany. Mound Builder Books (2008).
[3] Chips, Vol. 21, #4, 2009.
Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.