banner-onlineshop

Neuassyrisches Rollsiegel mit intakter Bronzefassung

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR1991
Objekt: Neuassyrisches Rollsiegel mit intakter Bronzefassung

Material: Siegel aus Fritte, Fassung aus Bronze.

Datierung: Neuassyrisches Großreich.
Aufgrund der relativ ausführlichen Darstellung vermutete Prof. Mayer-Opificius eine Herkunft aus der Regierungszeit von Tiglat-Pileser III, 745 bis 726 v. Chr.

Beschreibung:    Zylindrisches Siegel mit Durchgangsbohrung entlang der Längsachse. Das abgerollte Motiv auf der Außenseite zeigt einen Jäger mit Pfeil und Bogen, der einen Strauß verfolgt. Vor dem Strauß befindet sich der Lebensbaum, ein zentrales Motiv in der mesopotamischen Mythologie. Der Strauß wurde mit Sicherheit für seine andauernde Schnelligkeit bewundert, kann in dieser Szene aber als Feindbild interpretiert werden.
Die größte Besonderheit an dem Siegel ist zweifellos die perfekt erhaltene Bronzefassung. Diese macht das Siegel zu einem idealen Objekt für eine Lehrsammlung vorderasiatischer Rollsiegel.

Anmerkungen: Fritte war ein preiswerteres Material für Siegel als Steine oder Mineralien. Zusammen mit der Fassung aus unedlem Metall lässt sich daraus schließen, dass es ein Siegel für die Mittelschicht war, kein repräsentatives Siegel.
Interessant ist auch die Tatsache, dass es sich bei Fritte um gesintertes Pulver handelt. Diese Fertigungstechnologie fristete lange ein Nischendasein und erlebt seit den 1970er Jahren einen großen Durchbruch in Form der Pulvermetallurgie. Das Pulverspritzgießen ist heute die preiswerteste Methode für die Massenfertigung komplexer Kleinteile aus Metall. Ein gutes Beispiel sind die Scharniere an Brillen. Dieses Siegel ist ein eisenzeitlicher Vorläufer der modernen Sintermethoden.

Maße: Ca. 40mm Höhe inklusive Fassung. Ca. 10mm Durchmesser.

Zustand: Vollständig intakter Siegelkörper, lediglich minimale Bestoßungen und merklicher Abrieb der Oberfläche. Die original erhaltene Bronzefassung ist in großartigem Zustand mit schöner, dunkler Patina.

Provenienz: 2013 von uns in einem deutschen Auktionshaus erworben. Zuvor in der bedeutenden Sammlung des Düsseldorfer Notars Dr. Paul Gerhard Langenkamp (1922–2012) (Sammlungsnummer 28). In diese erworben aus dem Kunsthandel in den 1940er bis 1980er Jahren. Viele Stücke der Sammlung wurden bei den Händlern Drouot Paris, Palais d’Orsay, Münzen und Medaillen AG Basel und Frank Sternberg AG Zürich erworben.
Das vorliegende Siegel wurde für Dr. Langenkamp von Prof. Dr. Ruth Mayer-Opificius (1928 bis 2006) wissenschaftlich bearbeitet. Frau Mayer-Opificius war Professorin für altorientalische Altertumskunde an der Universität Münster und eine renommierte Expertin für altorientalische Siegel. Von ihr stammt eine uns vorliegende Notiz mit Datierung, Deutung und Literaturangaben, die wir zur Grundlage unseres Beschreibungstexts gemacht haben.

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.