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Perfekt erhaltene Menas-Ampulle

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR2435B
Objekt: Frühchristliche Pilgerampulle
Sogenannte "Menas-Ampulle"

Material: Hellroter Ton mit Fundpatina

Datierung: Spätes 5. Jh. bis Mitte 7. Jh. n. Chr.
Spätantike

Beschreibung:    Flaches, kreisrundes Fläschchen mit langem Hals und Doppelhenkel, diese dienten als Ösen für eine Schnur, mit der die Ampulle um den Hals zu tragen war.
Die eine Seite zeigt den Heiligen Menas zwischen zwei Kamelen. Der Heilige hebt jeweils eine Hand über den Kopf der Kamele und erteilt seinen Segen, über den Händen zu jeder Seite ein Kreuz. Auf der anderen Seite männlicher Kopf nach rechts in Punktkranz.

Historisches: Menas war der kirchlichen Überlieferung nach ein ägyptischer Soldat, der im späten 2. oder frühen 3. Jahrhundert n. Chr. nach seinem öffentlichen Bekenntnis zum Christentum sein Martyrium erlitt. Seine sterblichen Überreste sollten dort bestattet werden, „wo die Kamele stehen bleiben“, daher wird der Heilige typischerweise mit zwei liegenden Kamelen dargestellt. Später entstand an dieser Stelle der Wallfahrtsort Abu Mena (südlich von Alexandria), der bis zum 10. Jh. n. Chr. florierte.
Solche Ampullen waren beliebte Devotionalien, die an die Pilger verkauft wurden. Sie enthielten geweihtes Wasser, Öl oder Erde vom Heiligtum, die Schutzwirkung wurde durch die Inschriften und Abbildungen verstärkt. Diese Tradition kann auf die altägyptischen Neujahrsflaschen zurückgeführt werden, diese wurden am ersten Jahrestag als Geschenke ausgetauscht.
Diese Ampullen waren in der Antike überaus beliebt und erreichten eine weite Verbreitung im gesamten Mittelmeerraum.

Maße: Höhe 106 mm, Breite 66 mm.

Zustand: Stabiler Riss an einem Henkelansatz. Kleinere Bestoßungen am Körper. Ansonsten in hervorragendem Zustand. Sehr schönes Stück.

Referenzen: Für den Typ in seinen vielen Varianten, vgl. z. B. D.M. Bailey, Catalogue of Terracottas in the British Museum IV: Ptolemaic and Roman Terracottas from Egypt (British Museum, 2008), S. 115-124, Pl. 74-88

Literatur: Eine gute Einführung in die Thematik mit Verweisen auf weiterführende Literatur bietet der Artikel von Florian Gantner, Sammlungsobjekt des Quartals Januar bis März 2016 der Universität Greifswald.

Provenienz: 2018 in einem US-Amerikanischen Auktionshaus erworben. Dort eingeliefert aus der Privatsammlung von Stanley Lowell, zuvor Privatsammlung von Walter J. Dilling, in diese erworben in den früher 1900er Jahren.
Dem Fläschchen beiliegend eine handschriftliche Notiz des Sammlers in englischer Sprache, auf Rückseite einer Packungsbeilage für "Milk of Magnesia brand Tablets" (obere Hälfte der Inschrift lesbar), die kurioserweise den Beruf und die Sammelleidenschaft von Prof. Dilling verband.

Sammlung
Dilling:
Walter J. Dilling war Professor an der Universität von Liverpool. Neben seiner Tätigkeit als Pharmakologe widmete er sich der Sammlung antiker Kunst. Seine umfassende Sammlung, welche er Zeit seines Lebens zusammentrug, widmete sich vor allem ägyptischen sowie zum Teil auch römischen Objekten. Nach seinem Ableben übernahm der Privatsammler Stanley Lowell Teile der Sammlung.

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.