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Publizierte römische Fibel mit keltischem Motiv

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR2365
Objekt: Fibel aus der römischen Provinz Britannia mit keltischem Motiv

Material: Bronze.

Datierung: Ca. 60 n. Chr. bis 80 n. Chr.
Römische Kaiserzeit.

Beschreibung:    Die römische Fibel hat einen rautenförmigen Körper. In der Mitte ist eine Wölbung nach oben und ein dominanter Querbalken. An den Enden in Längsrichtung und an den Enden des Querbalkens ist jeweils ein Zierknopf angebracht. Der Gesamteindruck wird beherrscht von den drei Kreuzen auf dem Querbalken. Es handelt sich um eine Niello-Arbeit, bei der das eingravierte Motiv mit schwarzer Farbe ausgefüllt wurde. Die Oberfläche war einst wohl verzinnt und trug ein noch zu erahnendes punziertes Punktedekor in V-Form auf den unteren Flächen.
Es handelt sich bei der Fibel laut Hattatt um eine seltene Variante der rautenförmigen Fibeln. In der exakten Ausprägung ist kein Vergleichsstück bekannt. Allerdings nennt Hattatt drei Referenzen für das Kreuzdekor, die allesamt aus der Region Ostanglien stammen. Vom Festland sei das Motiv nicht überliefert. Es handelt sich also offenbar um ein lokales, wohl keltisch inspiriertes Motiv. Der Autor spekuliert in der Publikation der Fibel, dass es sich folglich um eine lokale Produktion handelt. Ein keltischer Kunsthandwerker vom Stamm der Icener oder Trinovanten habe den römischen Fibeltyp kopiert und mit keltischen Motiven in der lokalen Tradition verziert.
Die Zeit, in welche die Fibel datiert, sind die Jahrzehnte nach der Eroberung großer Teile der römischen Provinz Britannia durch Kaiser Claudius.

Maße: 32mm lang.

Zustand: Sehr guter Zustand. Nadel fehlend, leichter Abrieb der Oberfläche, ansonsten vollständig intakt. Sammlungsbeschriftung „3230“.

Provenienz: 2014 in einem britischen Auktionshaus erworben. Zuvor in der Sammlung Waite. In diese erworben zwischen 1970 und 2010. Zuvor, seit 1989 oder früher, in der wichtigen Sammlung von Richard Hattatt. Als Fundort ist Norfolk in England überliefert.

Über Richard Hattatt:
Nach dem Austritt aus der Familienfirma widmete sich Richard Hattatt dem Sammeln und Studieren von Antiquitäten. Durch Fokussierung auf ein Thema entstand nach einigen Jahren eine der bedeutendsten Sammlungen antiker Fibeln aus der Region nördlich des Mittelmeers. Aus der unermüdlichen Aufarbeitung der Stücke entstanden in den Jahren 1982, 1985, 1987 und 1989 vier Bücher, die inzwischen als Standardwerke auf dem Gebiet römischer Fibeln gelten.
Als Richard Hattatt im Jahr 1992 verstarb, waren Teile seiner Sammlung bereits im Ashmolean Museum (Oxford) und im Wiltshire Museum (Devizes) aufgenommen. Andere Fibeln der Sammlung gerieten über Auktionshäuser und Privatverkäufe in Streubesitz. Doch der ungeheure Erkenntnisgewinn durch die systematische Sammeltätigkeit, die Zeichnungen und zusammengetragenen Informationen ist der Nachwelt in seinen Büchern erhalten geblieben.
Mit dem entsprechenden Stolz können wir Ihnen diese römische Fibel aus der Sammlung und den Referenzwerken Hattatts anbieten.

Referenzen: Publiziert in R. Hattatt, Ancient Brooches and Other Artefacts (1989), S. 134f, Abb. 63, Nr. 1584.
Publiziert in R. Hattatt, A Visual Catalogue of Richard Hattatt's Ancient Brooches (1989), S. 342, Abb. 201, Nr. 1584.
Für das Motiv vgl. R. Brown (1986), Nr. 112.

Literatur: Ein empfehlenswertes deutschsprachiges Einführungs- und Nachschlagewerk zu antiken Fibeln ist:
R. Heynowski, Bestimmungsbuch Archäologie 1, Fibeln (2012).

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.