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Publizierter massiver römischer Klappdreifuß aus Bronze

37.800 €
Verfügbar
Objektnummer
AR3480
Objekt:        Römischer Klappdreifuß

Material: Bronze

Datierung: 2. - 4. Jh. n. Chr.
Späte römische Kaiserzeit.

Beschreibung:    Höhenverstellbarer Klappdreifuß mit Pelta-Bekrönungen. Die unverzierten, bandartigen Beinstangen sind an ihren unteren Enden rechtwinklig nach außen gebogen und zu Gerätfüßen verbreitert. Das obere Ende der Gerätebeine umfaßt mit einer Manschette eine vorgewendete weitere Beinstange, die ihrerseits an ihrem unteren Ende das Standbein mit einer Manschette umschließt. Die oberen, vorgewendeten Schienen werden von den flächigen Peltamotiven bekrönt, aus deren Mitte sich jeweils ein Kelchornament erhebt. Auf den Rückseiten dieser Tischbeinaufsätze schließen sich Haken mit schmalem, hochrechteckigem Querschnitt an. Die Diagonalstreben sind unverziert. Ihre Vernietungen werden von runden Zierrotellen mit plastisch hervortretendem Kreisdekor abgedeckt.
Das Gerät lässt sich in drei Stufen erhöhen. Der Arretierung der Tischbeinhöhe dienen drei Löcher in den unteren Beinhälften, in die ein kleiner Haken eingreift, der durch ein Kettchen an der unteren Manschette der oberen Beinschiene befestigt ist. Dieses Häkchen verhindert das Hinabgleiten der oberen Beinstrebe, auf ihm ruht sowohl das Gewicht der oberen Beinstangenhälfte als auch das Gewicht der Tischplatte bzw. Dreibeinauflage.

Historisches: Klappdreifuß aus Bronze und seltener auch aus Silber waren in griechischen und römischen Kulturkreisen verbreitet. Ihre Funktion ist vor allem im häuslichen Bereich anzusiedeln, wie aus Fundumständen für diverse Exemplare erschlossen werden kann. Dabei wurden die Dreifüße sowohl als Tische verwendet, als auch als Halter für beispielsweise hochwertige bronzene Waschschüsseln oder Heizbecken. Auch eine Verwendung als Räucheraltare wird bei einzelnen Objekten angenommen. Als prunkvolle Grabbeigaben begleiteten sie ihre Besitzer gelegentlich sogar nach dem Ableben hinaus.
Darüber hinaus fanden solche Dreifüße in den römischen Militärlagern und Tempeln rege Verwendung.

Maße: Aufgestellt ergibt der Tisch ein Dreieck mit bis zu 70cm Kantenlänge. Die Tischbeine sind heruntergestellt 71cm hoch und in drei weiteren Stufen höhenverstellbar. Auf höchster Stufe sind die Tischbeine 97cm hoch. Die Tischplatte erreicht dabei eine Höhe von 90cm. Die passend angefertigte moderne Tischplatte aus Acrylglas hat einen Durchmesser von 51cm. Der Vorbesitzer Herr Dr. Morkramer verwendete den Tisch mit der mittleren Höhenstufe. Dieser besitzt dann 60cm Kantenlänge, eine Höhe von 88cm und eine Tischplattenhöhe von 82cm. Durch die Mechanik kann die Platte jedoch auch auf den anderen Höhenstufen eingesetzt werden. Zusammengeklappt ergibt sich ein Paket von 71cm Länge und 17cm Durchmesser.

Zustand: Absolut großartiger Zustand, wie er sonst nur in wenigen Museen und Sammlungen auf der Welt bei römischen Bronzemöbeln anzutreffen ist. Das Bronzegestell ist original erhalten. Der Mechanismus ist noch funktionstüchtig. Einzelne Stellen am Gestell sind professionell und unauffällig restauriert, ohne moderne Ergänzungen. Die Oberfläche wurde von einem Vorbesitzer schonend gereinigt und zeigt somit eine glatte Patina in Braun, Rot- und Grüntönen an der Oberfläche. Sogar die Haken, welche die Höhenverstellbaren Streben in Position halten, sind noch vorhanden und belastbar. Lediglich bei einem der Haken ist die Spitze abgebrochen, was die Funktion jedoch nicht beeinträchtigt. Die wundervolle Erhaltung ist sicherlich ein Ergebnis besonders vorteilhafter Bodenbedingungen und guter Pflege in den letzten Jahrzehnten oder Jahrhunderten. Aber der Tisch, der durch Dr. Morkramer aktiv in Gebrauch war, gibt auch ein Gefühl für die robuste und praktisch orientierte Handwerkskunst der Römer.

Publikation: Mit Abbildung und detaillierter Beschreibung publiziert bei U. Klatt, Römische Klapptische, drei- und vierbeinige Stützgestelle aus Bronze und Silber (Kölner Jahrbuch 28, 1995) S. 494 Nr. D71.

Provenienz: Durch uns 2023 erworben aus der deutschen Privatsammlung Dr. Klaus Morkramer. In diese erworben 1968 Jahre vom Antikenhändler Axel Weber aus Köln.
Zwischen 1981 und 1984 begutachtet im RGZM Köln durch Prof. Peter Nölke, Th. Quaink und M. Schleiermacher. Wissenschaftlich bearbeitet und publiziert 1995 durch Dr. Ute Klatt.

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.