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Reich verzierte apulische Oinochoe aus der Sammlung Fremersdorf

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR3175
Objekt: Oinochoe
Bauchige Kanne mit kleeblattförmig eingefalteter Mündung und hohem Bandhenkel

Material: Hellroter Ton mit schwarzem Überzug und Bemalung in weiß, gelb und rot. Sogenannte Gnathiakeramik

Datierung: Zweite Hälfte 4. Jh. v. Chr.
Frühe Hellenistische Epoche

Beschreibung:    Hohes, elegant geformtes Gefäß. Ausladender Fuß, durch tongrundig belassenen Ring vom Körper getrennt. Birnenförmiger Körper, darauf hoher, schmaler Hals. Dieser mündet in einen Schnabelausguss. Hochgezogener Bandhenkel mit plan-konvexem Querschnitt, am Ausguss an jeder Seite mit einem plastischen Löwenkopf verziert. Körper reich verziert mit Eierstab-, Weinranken-, und Punkt- sowie Linienfriesen.

Maße: Höhe 190 mm, Durchmesser 70 mm

Historisches: Es handelt sich um eine Keramik der sogenannten Gnathia-Gattung. Namensgebend für diesen Stil ist die antike Stadt Gnathia (heute Egnazia) im Osten Apuliens. Er entwickelte sich im 4.Jh.v.Chr. in Apulien parallel zum rotfigurigen Stil, der zu dieser Zeit teilweise begann, polychrom zu werden. Kennzeichnend ist das Aufbringen von verschiedenen Farben direkt auf die gefirnissten Keramikkörper. Zunächst wurde eine ganze Palette von Farben, Weiß, Gelb, Orange, Rot, Braun, Grün und andere, genutzt, nach 330 v. Chr drängt die Nutzung der weißen Farbe die anderen Farben in den Hintergrund. Auch das Themenspektrum wird enger, gezeigt werden Wein- Efeu- und Lorbeerranken, Theatermasken, innerhalb der Ranken Männer- und Frauenköpfe, Tauben und Schwäne. Die meist unbemalte untere Hälfte der Gefäße wird nun häufig geriefelt. Neben Oinochoen, Skyphoi und Peliken werden auch Flaschen, Lekythen, Schüsseln und Kantharoi bemalt. Die Epichysis, eine Abwandlung der Oinochoe, stellte dabei eine bei den Gnathiamalern besonders beliebte Form dar.

Zustand: Sehr guter Zustand. Henkel professionell restauriert. Körper ansonsten intakt. Die originale Bemalung ist in überragendem Zustand erhalten. Aufkleber mit Aufschrift "7153 13" auf der Unterseite.

Referenzen: Corpus Vasorum Antiquorum, Rennes, Musee des Beaux Arts, Pl. 43.5
Corpus Vasorum Antiquorum, Malibu, J. Paul Getty Museum 5, Pl. 276.1-3 (nur Form)

Provenienz: Erworben 2021 in einem deutschen Auktionshaus. Aus der Sammlung des Archäologen Fritz Fremersdorf (1894 - 1983), eingeliefert von seinen Nachfahren. Prof. Fremersdorf war der erste, der sich ab 1923 systematisch der provinzialrömischen Archäologie in Köln widmete. Von 1923 bis 1959 war er Leiter des heutigen Römisch-Germanischen Museums in Köln, in dieser Zeit war er auch für Grabungen auf dem Kölner Stadtgebiet zuständig. Prof. Fremersdorf erweiterte die Sammlung des Römisch-Germanischen Museums signifikant durch den Ankauf mehrerer bedeutender Privatsammlungen.

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.