Reich verzierte apulische Oinochoe im Gnathiastil
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Objektnummer
AR2833
Objekt: |
Oinochoe Bauchige Kanne mit kleeblattförmig eingefalteter Mündung und hohem Bandhenkel |
Material: |
Hellroter Ton mit schwarzem Überzug und Bemalung in weiß, gelb und rot. Sogenannte Gnathiakeramik |
Datierung: |
Zweite Hälfte 4. Jh. v. Chr. Frühe hellenistische Epoche |
Beschreibung: |
Hohes, elegant geformtes Gefäß. Ausladender Fuß, durch tongrundig belassenen Ring vom Körper getrennt. Birnenförmiger Körper, darauf hoher, schmaler Hals. Dieser mündet in einen Schnabelausguss. Hochgezogener Bandhenkel mit plan-konvexem Querschnitt, am Ausguss an jeder Seite mit einem plastischen Frauenkopf verziert. Körper reich verziert mit Eierstab-, Weinranken-, und Punkt- sowie Linienfriesen. |
Historisches: |
Es handelt sich um eine Keramik der sogenannten Gnathia-Gattung. Namensgebend für diesen Stil ist die antike Stadt Gnathia (heute Egnazia) im Osten Apuliens. Er entwickelte sich im 4.Jh.v.Chr. in Apulien parallel zum rotfigurigen Stil, der zu dieser Zeit teilweise begann, polychrom zu werden. Kennzeichnend ist das Aufbringen von verschiedenen Farben direkt auf die gefirnissten Keramikkörper. Zunächst wurde eine ganze Palette von Farben, Weiß, Gelb, Orange, Rot, Braun, Grün und andere, genutzt, nach 330 v. Chr drängt die Nutzung der weißen Farbe die anderen Farben in den Hintergrund. Auch das Themenspektrum wird enger, gezeigt werden Wein- Efeu- und Lorbeerranken, Theatermasken, innerhalb der Ranken Männer- und Frauenköpfe, Tauben und Schwäne. Die meist unbemalte untere Hälfte der Gefäße wird nun häufig geriefelt. Neben Oinochoen, Skyphoi und Peliken werden auch Flaschen, Lekythen, Schüsseln und Kantharoi bemalt. Die Epichysis, eine Abwandlung der Oinochoe, stellte dabei eine bei den Gnathiamalern besonders beliebte Form dar.
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Maße: |
Höhe 189 mm, Durchmesser 72 mm
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Zustand: |
Sehr guter Zustand. Henkel gebrochen und professionell wiederangefügt, dabei ein kleines Stück oben ergänzt. Unauffällige Bestoßungen und leichter Abrieb der Oberfläche. Insgesamt jedoch museumswürdiger Eindruck inklusive weitgehend erhaltener Originalbemalung.
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Referenzen: |
Corpus Vasorum Antiquorum, Rennes, Musee des Beaux Arts, Pl. 43.5 Corpus Vasorum Antiquorum, Malibu, J. Paul Getty Museum 5, Pl. 276.1-3 (nur Form) |
Provenienz: |
Erworben 2019 in einem traditionellen Münchener Auktionshaus. Dort eingeliefert von den Erben der Münzhandlung Karl Kress, München, aus den Restbeständen der Münzhandlung, welche ca. 1986 geschlossen wurde (auf dieses Jahr datiert der letzte von dem Haus herausgegebene Katalog). In den Bestand von Karl Kress aufgenommen vor 1980.
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Echtheit: |
Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.
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