Scheibenfibel aus dem römischen Britannien
190 €
Verfügbar
Objektnummer
AR3345D
Objekt: |
Scheibenfibel aus dem römischen Britannien
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Material: |
Bronze. Einst wohl mit Einlagen aus Emaille.
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Datierung: |
Um das 2. Jh. n. Chr. Römische Kaiserzeit. |
Beschreibung: |
Fibel in Form einer Scheibe. Ein äußerer Bronzerand, eine zentrale, kleine Scheibe, sowie ein sternförmiger Bronzekragen fassen die tieferen Bereiche für Einlagen aus Emaille, die bei diesem Exemplar jedoch fehlen. Auf der Rückseite befindet sich noch der Ansatz einer Federhalterung für die Nadel und der Ansatz einer Nadelhalterung. Hattatt sah Sternmuster wie hier auf der Vorderseite als Sonnenstrahlen-Muster ("sunburst design") in einer Verschmelzung römischer und keltischer Kunsttraditionen. Aufgrund eines Vergleichsfunds bei Cold Kitchen Hill, Wiltshire, Großbritannien, und aufgrund des Fundorts dieser Brosche könnte das Stück vom keltischen Stamm der Durotriges hergestellt worden sein. Zur Zeit der Fertigung war das Gebiet der Durotriges bereits ins römische Britannien eingegliedert. |
Hintergrund: |
Fibeln waren mehr als nur Gewandspangen, um die Kleidung zu verschließen. Sie waren Schmuck und Statussymbol und wurden gut sichtbar im Brust- oder Halsbereich getragen. Entsprechend vielfältig und modisch waren sie gestaltet, es entstanden zahlreiche Varianten je nach Region, Epoche und sozialem Hintergrund der Träger. Genau aus diesem Grund haben Fibeln in der modernen Archäologie eine herausragende Bedeutung. Mit ihrer Hilfe kann ein Fund schnell eingeordnet werden.
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Maße: |
17mm bis 20mm Durchmesser. 2,9g.
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Zustand: |
Nadel und Nadelhalterung fehlen. Dort Reste korrodierte Eisens. Leichte Bestoßungen und winzige Fehlstellen am restlichen Körper. Falls es einst Einlagen aus Emaille gab, fehlen diese nun. Insgesamt guter Zustand.
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Provenienz: |
2022 durch uns im britischen Kunsthandel erworben. Ausgeführt mit britischer Exportlizenz Nr. PAU/01051/22. Zuvor in britischem Privatbesitz. Die Fibel wurde am 4. März 2020 gefunden auf der Isle of Wight, Großbritannien. Der Fund wurde erfasst und publiziert in der nationalen Datenbank Portable Antiquities Scheme (PAS), Eintragnummer IOW-96DFC8.
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Referenzen: |
Vgl. Richard Hattatt, Ancient and Romano-British Brooches (1982), S. 137ff, Abb. 58, Nr. 118. Und ebenso Richard Hattatt, A Visual Catalogue of Richard Hattatt's Ancient Brooches (1989), S. 344, Abb. 203, Nr. 118. |
Literatur: |
Einen sehr guten und kompakten Überblick zu antiken und nachantiken Fibeln allgemein bietet R. Heynowskis Buch "Fibeln - erkennen, bestimmen, beschreiben" (Deutscher Kunstverlag, 2012).
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Echtheit: |
Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.
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