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Scheibenfibel aus dem römischen Britannien

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR3360-09
Objekt: Scheibenfibel aus dem römischen Britannien

Material: Bronze. Einlagen aus Emaille.

Datierung: 2. Jh. n. Chr.
Römische Kaiserzeit.

Beschreibung:    Fibel in Form einer emaillierten Scheibe. Ein äußerer Bronzerand, eine zentrale, kleine Scheibe, sowie ein sternförmiger Bronzekragen fassen die Einlagen aus roter und türkisfarbener Emaille. Auf der Rückseite befinden sich eine Spiralfeder mit Nadel und eine Nadelhalterung.
Hattatt sah das Sternmuster auf der Vorderseite als Sonnenstrahlen-Muster ("sunburst design") in einer Verschmelzung römischer und keltischer Kunsttraditionen. Aufgrund eines Vergleichsfunds bei Cold Kitchen Hill, Wiltshire, Großbritannien, könnte auch diese Brosche aus dem Gebiet des keltischen Stamms der Durotriges stammen. Zur Zeit der Fertigung war das Gebiet der Durotriges bereits ins römische Britannien eingegliedert.

Hintergrund: Fibeln waren mehr als nur Gewandspangen, um die Kleidung zu verschließen. Sie waren Schmuck und Statussymbol und wurden gut sichtbar im Brust- oder Halsbereich getragen. Entsprechend vielfältig und modisch waren sie gestaltet, es entstanden zahlreiche Varianten je nach Region, Epoche und sozialem Hintergrund der Träger. Genau aus diesem Grund haben Fibeln in der modernen Archäologie eine herausragende Bedeutung. Mit ihrer Hilfe kann ein Fund schnell eingeordnet werden.

Maße: 20mm Durchmesser.

Zustand: Die Nadel restrauriert, dabei der Stift durch die Spiralfeder modern ergänzt. Der restliche Körper in sehr gutem Zustand, lediglich kleine Bestoßungen und Fehlstellen am Rand. Die originalen farbigen Einlagen fast vollständig erhalten. Weiße Aufschrift "754" auf der Fibel. Inklusive originalem Aufsteller mit Beschriftung aus der Sammlung Hattatt.

Provenienz: 2022 durch uns im britischen Kunsthandel erworben. Ausgeführt mit britischer Exportlizenz Nr. PAU/01443/22. Zuvor bereits im Bestand eines britischen Kunsthändlers, erworben vom britischen Sammler Martin Schoyen. Herr Schoyen erwarb die Fibel vom Antiquar Bernard Quaritch aus London. Jener ersteigerte sie in der Auktion Christie's London vom 7. Juli 1993, Los 72. Zuvor in der britischen Privatsammlung Richard Hattatt, Sammlungsnummer 754. In diese erworben zwischen 1970 und 1982. Es kann mit großer Sicherheit ein Fund in Großbritannien angenommen werden.

Über Richard Hattatt:
Nach dem Austritt aus der Familienfirma widmete sich Richard Hattatt dem Sammeln und Studieren von Antiquitäten. Durch Fokussierung auf ein Thema entstand nach einigen Jahren eine der bedeutendsten Sammlungen antiker Fibeln aus der Region nördlich des Mittelmeers. Aus der unermüdlichen Aufarbeitung der Stücke entstanden in den Jahren 1982, 1985, 1987 und 1989 vier Bücher, die inzwischen als Standardwerke auf dem Gebiet eisenzeitlicher und römischer Fibeln gelten.
Als Richard Hattatt im Jahr 1992 verstarb, waren Teile seiner Sammlung bereits im Ashmolean Museum (Oxford) und im Wiltshire Museum (Devizes) aufgenommen. Andere Fibeln der Sammlung gerieten über Auktionshäuser und Privatverkäufe in Streubesitz. Doch der ungeheure Erkenntnisgewinn durch die systematische Sammeltätigkeit, die Zeichnungen und zusammengetragenen Informationen ist der Nachwelt in seinen Büchern erhalten geblieben.
Mit dem entsprechenden Stolz können wir Ihnen diese antike Fibel aus der Sammlung und der Literatur Hattatts anbieten.

Publikationen: Diese Fibel ist veröffentlicht in einem Standardwerk für antike Fibeln, Richard Hattatt, Ancient and Romano-British Brooches (1982), S. 137ff, Abb. 58, Nr. 118. Die Nummerierung in Hattatts Publikation weicht von den Sammlungsnummern ab, die auf die Fibeln geschriebenen sind.
Die Fibel ist desweiteren publiziert in dem Referenzwerk Richard Hattatt, A Visual Catalogue of Richard Hattatt's Ancient Brooches (1989), S. 344, Abb. 203, Nr. 118.

Literatur: Ein alternativ zu den Werken Hattatts empfehlenswertes, deutschsprachiges Einführungs- und Nachschlagewerk zu antiken Fibeln ist:
R. Heynowski, Bestimmungsbuch Archäologie 1, Fibeln (2012).

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.