Römischer Napf aus blauem Glas
Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR3490-06
Objekt: |
Römischer Napf aus kobaltblauem Glas
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Material: |
Kobaltblaues, transparentes Glas.
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Datierung: |
Mitte des 1. Jh. n. Chr. Römische Kaiserzeit. |
Beschreibung: |
Kleine Schale oder Napf aus wunderschönem, blauen Glas. Die dicken Wände verjüngen sich nach oben, der Rand ist abgeschliffen. Die Wandung ist in Radschlifftechnik verziert, oben am Rand mit zwei breiten, umlaufenden Rillen, unten am Scheitelpunkt mit zwei feinen, umlaufenden Rillen. Der runde Boden ist mittig eingedrückt und ragt in das Gefäßinnere. Whitehouse gibt in seinem Standardwerk zwei Fertigungszentren für Glasgefäße dieser Art an. Eine Variante stammt aus Zypern. Für die andere häufen sich die Funde in Aquileia in Norditalien. Der italienische Typ entspricht am besten dem hier angebotenen Exemplar. Über die Verwendung spekulierte Vessberg 1952, dass die Glasnäpfe eher zur Aufbewahrung als zum Trinken genutzt wurden. Für das vorliegende Glas ist ein Fund im östlichen Mittelmeerraum überliefert. Bei dem komplexen Handel in römischer Zeit ist das denkbar und es sind diverse Szenarien möglich, zum Beispiel eine Fertigung in Italien und dann ein Export in eine römische Ostprovinz, wo das Stück Jahrhunderte später wieder gefunden wurde. |
Maße: |
6,4cm Höhe. 8,5cm Durchmesser.
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Zustand: |
Sehr guter Zustand. Vollständiges Originalmaterial. Ein Riss in der Seitenwand stabilisiert. Bereiche der Oberfläche sind mit markanten und attraktiven weißen Fundverkrustungen überzogen. Moderner Aufkleber an der Unterseite mit Aufschrift "6", die Nummerierung der Sammlung Heckmann.
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Provenienz: |
Durch uns 2023 aus der deutschen Familiensammlung Heckmann erworben. Vom Begründer der Glassammlung, Peter Heckmann, erworben am 3. Mai 1970 bei der Antikenhandlung Heinz Herzer aus München. Die Rechnung liegt uns in Kopie vor.
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Referenzen: |
Vgl. E. M. Stern, Roman, Byzantine, and Early Medieval Glass, S. 74, Nr. 17. Von Stern in die Mitte des 1. Jh. n. Chr. datiert. Es handelt sich um den oben beschriebenen Typ aus Italien. Im Gegensatz dazu ist auf S. 75, Nr. 18 der sehr ähnliche Gefäßtyp aus Zypern abgebildet. Vgl. Y. Israeli, Ancient Glass in the Israel Museum, S. 120, Nr. 115. Das sehr ähnliche Gefäß wurde in einem Grab in Nordisrael gefunden, das auf das späte 1. bis frühe 2. Jh. n. Chr. datiert werden konnte, konsistent mit einer Fertigung des Glases um die Mitte des 1. Jarhunderts. Vgl. D. Whitehouse, Roman Glass in The Corning Museum of Glass, Volume One, S. 249, Nr. 424 und 425. Von Whitehouse ins 3. Jh. n. Chr. datiert, abweichend von der üblichen Datierung ins 1. Jh. in anderen Publikationen, an die auch wir uns halten. Für Exemplare aus dem Kunsthandel: Vgl. Auktion Christie's New York vom 3. Juni 1999, Los 106, verkauft für 11.500 USD (seinerzeit entsprechend 12.500 EUR). Vgl. Auktion Bonhams London vom 26. Februar 2024, Los 81, verkauft für 2.300 GBP (seinerzeit entsprechend 2.700 EUR). |
Echtheit: |
Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.
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