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Römisches Golddiadem mit Büste Licinius II

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR2532
Objekt: Diademschmuck

Material: Blattgold

Datierung: Das Diadem ist verziert mit Abdrücken von Münzen des Kaisers Licinius II (nominell Unterkaiser im Osten des Römischen Reiches zw. 317 und 324 n. Chr.). Es ist anzunehmen, dass das Diadem in dieser Zeit entstand, vermutlich spätestens bis 326 n. Chr., als Licinius II hingerichtet wurde, wonach ein offizielles Bekenntnis zu ihm sehr gefährlich geworden wäre.

Beschreibung:    Lanzettförmiges Diadem, verziert mit 5 Abdrücken von Münzen des Licinius II. Die Legende auf der wie ein Medaillon zentral platzierten Münze ist eindeutig lesbar und besagt "D N VAL LIC[IN] LICINIVS [?]OC". Der jugendliche Caesar blickt nach links, ein Diadem schmückt sein Haupt, er hält ein Zepter und vermutlich Mappa und Globus. Die anderen Abdrücke sind nur partiell erkennbar, sie zeigen aber offenbar alle den gleichen Münztyp

Die Legende ist insofern interessant, als dass der einzige bekannte Legendentyp DN VAL LICIN LICINIVS NOB C lautet. Möglicherweise überliefert das vorliegende Stück einen Fehler des Stempelschneiders oder eine bislang unbekannte Variante. Der Münzabdruck links von der Mitte legt eine Lesung als ... LICINIVS • ΘC oder als LICINIVS • DC nahe, eine Interpretation dieser Abkürzung ist allerdings unklar.

Licinius II., Flavius Valerius Constantinus Licinianus Licinius (junior), kam 314 oder 315 als Sohn des gleichnamigen Kaisers zur Welt. Die Identität seiner Mutter ist nicht sicher geklärt: So nimmt RIC VII noch eine unbekannten Konkubine an, während die Bezeichnung als Konstantins "sororis filium" (= Schwesternsohn) bei Eutropius (10,6,3) die moderne Forschung annehmen lässt, Licinius II wäre ein leiblicher oder ein Adoptivsohn von Constantia, der Schwester Konstantins des Großen, gewesen. Am 1. März 317 wurde der Knabe zum Caesar des Ostens ernannt, 319 bekleidete er das Konsulat. Nachdem sein Vater in der Schlacht von Chrysopolis am 18. September 324 endgültig von Konstantin I. besiegt worden war, wurden Licinius I. und sein Sohn in Thessaloniki interniert. Im folgenden Jahr fand Licinius I. den Tod durch den Strang, ein Jahr später wurde vermutlich auch Licinius II. hingerichtet.

Ein sehr spannendes Belegstück aus einer Zeit der Umbrüche im römischen Reich. Hergestellt nur einige Jahre nach der Mailänder Vereinbarung, welche die Freiheit der Glaubensentscheidung für alle Religionen verbriefte und wegbereitend war für die Verkündung des Christentums als offizielle Römische Staatsreligion durch Theodosius I. Ende des 4. Jh. n. Chr.

Maße: Länge 108mm, Höhe 15mm. Gewicht 0,44 Gramm.

Zustand: Sehr dünnes Goldblech. Kleinere Risse und Knicke über das Blech verteilt. Fehlstelle an einem Ende. Anderes Ende gelocht, vermutlich in der Antike zur Befestigung. Insgesamt sehr eindrucksvoll in einer guten und fast vollständigen Erhaltung.

Provenienz: 2014 erworben in einem süddeutschen Auktionshaus. Dort eingeliefert aus einer deutschen Sammlung, in diese in den 1980er Jahren aus dem bayerischen Kunsthandel erworben.

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.