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Römisches Fresko

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR3335
Objekt: Römisches Wandgemälde

Material: Bemalter Putz. Die moderne Aufbringung erfolgte auf eine dicke Platte aus porösem Stein.

Datierung: 1. Jh. n. Chr.
Die Stilform der Wandmalerie lässt sich dem 3. Stil nach August Mau zuordnen, auch ornamentaler Stil genannt.

Beschreibung:    Fragment eines römischen Wandgemäldes auf Putz. Das Fresko zeigt einen jungen Mann in Frontalansicht, gemalt in Pasteltönen auf weißem Grund. Sein Gewicht ruht auf dem linken Bein, Kopf und Blick gehen nach rechts.
Der junge Mann trägt eine volle militärische Ausrüstung, bestehend aus bronzenen Beinschienen, Körperpanzer mit Muskelnachbildung, sowie Helm mit Helmbusch. Unter seiner Rüstung ist eine ärmellose Tunika griechischer Art zu sehen. Als Bewaffnung dient ein Speer in der rechten Hand, sowie ein auf der linken Seite befestigtes Kurzschwert. An der linken Schulter befindet sich ein Rundschild, wie es von der Kavallerie getragen wurde.

Durch die lange und gut dokumentierte Historie dieses Freskos mangelt es nicht an Interpretationen der Szene. Sie reichen vom Kriegsgott Mars, über den Caesarmörder Brutus bis zu Alexander dem Großen. Fakt ist, dass es sich bei der römischen Rüstung um einen Anachronismus handelt. Sie stammt aus einer früheren Zeit, was als eine Glorifizierung der abgebildete Person als Held oder Gott interpretiert werden kann. Es handelt sich augenscheinlich nicht um die Rüstung eines einfachen Soldaten, sondern um die Prachtrüstung eines Militärs hohen Ranges. Wenngleich die Interpretation als Alexander der Große nicht plausibel erscheint, sind die anderen genannten Interpretationen jeweils gut begründbar. Durch das Fehlen der restlichen Szene, in welche die Figur einst eingebettet war, bleibt Raum für Spekulation und Phantasie. Wir sind sicher, dass der neue Besitzer bzw. die Besitzerin daran Vergnügen finden wird, genauso wie die vorhergehenden Kunstenthusiasten.

Hintergrund: Es handelt sich um eine typische römische Wandmalerei, wie sie in Innenräumen römischer Villen der Oberschicht anzutreffen war. Jedoch haben sich bis heute nur wenige Beispiele dieser Dekorationsart erhalten. Die meisten davon finden sich in den verschütteten Städten um den Vesuv. Eine weitere nenneswerte und sehenswerte Ansammlung ist im Museo Nazionale Romano beheimatet, sie basiert auf Funden aus der direkten Umgebung des Museums in Rom. Exemplare im Kunsthandel sind eine Rarität. Ein Exemplar von dieser Erhaltung und Qualität ist eine Rarität ersten Grades.

Maße: Das Fresko selbst 64cm Höhe, 39cm Breite. Die moderne Steinplatte, auf der das Fresko aufgebracht ist, 71cm Höhe, 46cm Breite, 4cm Tiefe. Auf der Rückseite befinden sich zwei 36cm lange Metallschienen zur Aufhängung an der Wand.

Zustand: Großartiger Zustand. Das Fragment an sich ist in seiner Bemalung und Oberfläche wundervoll erhalten. Es besteht aus einigen kleineren Fragmenten, die professionell wieder zusammengefügt und verfugt wurden. Das Stück weist eine Restaurierungsgeschichte auf, die bis in das Jahr 1984 zurückverfolgt werden kann. Damals war das Stück sichtbar aus rund zehn Fragmenten zusammengesetzt, mit sichtbaren Fugen. Ergänzungen waren nicht notwendig, da es sich beim zentralen Material um zusammenhängende Originalfragmente handelt. Bis zum Jahr 2014 wurde die linke Schulter, der Rundschild, sowie der Helm professionell rekonstruiert, mit großem Sachverstand für die historisch korrekte Ergänzung. Die letzte Restaurierung erfuhr das Stück circa im Jahr 2019, durch den Restaurator Darren Bradbury, der vor allem durch seine Restaurierung des berühmten Crosby-Garrett-Helms bekannt ist. Dabei wurden einige frühere Restaurierungen perfektioniert, zum Beispiel kleine Stücke am Rand entfernt, um wieder näher am Originalzustand zu sein, sowie der Helmbusch ergänzt. Als Hauptleistung wurde die empfindliche Putzschicht stabil und sicher auf eine dicke Platte aus porösem Stein mit rückwärtiger Wandhalterung aufgebracht. Somit ist das Stück für die Pfelge in kommenden Generationen optimal präpariert.

Provenienz: Durch uns im Jahr 2022 in Großbritannien erworben. Zuvor in einer New Yorker Privatsammlung. In die Sammlung erworben aus der Auktion Pierre Bergé Paris vom 29. November 2014, Los 255 (Schätzpreis 80.000 EUR bis 120.000 EUR). Zuvor in einer US-amerikanischen Privatsammlung. In diese erworben aus dem Kunsthandel. Das Fresko befand sich in der Auktion Sotheby’s London vom 9. Juli 1984, Los 244. Vermutlich befand es sich zuvor in einer Privatsammlung.
Dieses Objekt wurde mit der Datenbank von Art Loss abgeglichen, die gegenwärtig über 500,000 als gestohlen oder verloren gemeldete Objekte umfasst und auch aktiv die entsprechenden Datenbanken von Interpol und vom FBI einbezieht.

Literatur: M. J. Klein, Römische Glaskunst und Wandmalerei (Philipp von Zabern, 1999), S. 21ff.
A. de Franciscis, The buried cities, Pompeii & Herculaneum (Book Club Associates London, 1968).

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.