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Römisches Webgewicht aus Ton

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR1937
Objekt: Pyramidenförmiges römisches Webgewicht aus Ton
Material: Orangefarbene Terrakotta.
Maße: 125mm x 100mm x 45mm (Kastenmaß).
Datierung: 1. Jh. n. Chr. bis 2. Jh. n. Chr.
Römische Kaiserzeit.
Zustand: Sehr guter Zustand. Leichte Abplatzungen, ansonsten vollständig erhalten mit sichtbaren Fertigungsrillen.
Beschreibung: Antikes Webgewicht aus Ton. Vermutlich aus den römisch-germanischen Provinzen.
Massives Trapez aus Terrakotta, Form einer dicken Platte. Variante der pyramidenförmigen Webgewichte. Im oberen Viertel Durchgangsbohrung für die Aufhängung des Webgewichts.
Anmerkungen: Pyramidenförmige Webgewichte sind aus der hellenistischen Welt und den römischen Nordwestprovinzen bekannt. Größe und Masse der Webgewichte sind oft einheitlich, sodass eine Massenproduktion in Modeln denkbar ist. Vereinzelte Gewichte wurden sicher auch vor Ort hergestellt und luftgetrocknet.
Für die Verwendung der Gewichte gibt es in der Forschung zwei Theorien. Ein Schiffswrackfund belegt die Verwendung als Netzsenker [Bigagli 2000, 100 Abb. 4], eine Darstellung auf einer griechischen Vase hingegen zeigt die Verwendung als Webgewicht [Deonna 1938, Taf. 55,430]. Die letztgenannte These wird auch vom Fund eines kompletten Webstuhls samt Gewichten dieser Art unterstützt [Shamir 1994, 272 ff].
Das hier vorliegende Gewicht stammt vermutlich aus Deutschland, wie aus den anderen Objekten der Sammlung Hübner mit überliefertem Fundort zu schließen ist. In Nordeuropa sind pyramidenförmige Webgewichte seit der Latènezeit belegt [Jacobi 1974, 61 f. Taf. 86,1713–1715]. Anders als das vorliegende Exemplar, hatten diese abgerundete Kanten und Ecken. Die starke Verbreitung der Gewichte in römischer Zeit hielt bis ins 2. Jh. n. Chr. an. Seit der Erfindung eines Webstuhls, der keine Gewichte mehr benötigt, im 1. Jh. n. Chr., ging die Produktion der Webgewichte zurück. Für die spätrömsiche Zeit sind schließlich nur vereinzelte Funde bis ins 5. Jh. n. Chr. bekannt [Gomolka 1967, 312]. Die Zeitstellung für pyramidenförmige Webgewichte ist allgemein schwierig, da die Form sich über Jahrhunderte kaum änderte und nicht der Mode unterlag.
(Text angelehnt an Fortner, Diss., S. 73f)
Referenz: Vgl. Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz, Inv.nr. 83,18 und 83,19.
Vgl. Sandra Fortner, Dissertation (München, 2008), Tafel 88 und Seite 73f.
Zur Aufhängung siehe Neues Museum Berlin. Sammlung älterer Webstuhlgewichte und Netzsenker aus Keramik und Stein.
Provenienz: 2012 bei einer Kunstauktion erworben. Zuvor in der deutschen Privatsammlung Hübner. In diese erworben vor 1910. Vermutlich ein Fund aus Deutschland.
Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.