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Rollsiegel aus der späten Uruk-Zeit

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR2020E
Objekt: Rollsiegel aus der späten Uruk-Zeit

Material: Schwarzes Felsgestein mit weißer Maserung.

Datierung: Ca. 3200 v. Chr. bis 3000 v. Chr.
Uruk-III-Zeit, Späte Uruk-Zeit.

Beschreibung:    Zylindrisches Siegel mit Durchgangsbohrung entlang der zentralen Achse. Ein geometrisches Muster ist in die Mantelfläche des Rollsiegels graviert. Abgerollt zeigt der Abdruck zwei fortlaufende Wellen mit entgegengesetzer Phase. In den Flächen zwischen Berg und Tal stellen jeweils drei Linien weitere Wellen dar.

Hintergrund: Die Rollsiegel sind eine Erfindung der frühen Hochkulturen Mesopotamiens. Ab dem 4. Jahrtausend v. Chr. traten sie ihren Siegeszug an und verbreiteten sich im gesamten Alten Orient und darüber hinaus. Das Auftreten dieser Siegelform fällt mit der ausgiebigen und erstmaligen Verwendung der Schrift in den noch jungen, hochorganisierten Staaten zusammen. Frühe Siegel sind also wie ein Blick auf die Anfänge der Hochkulturen im Zweistromland, spätere Siegel weiten diesen Blick auf alle Bereiche der Verwaltung, aber auch auf den Handel bis hin zum Persönlichen. Viele Beamte, Händler und Privatpersonen müssen in der Bronzezeit Mesopotamiens Rollsiegel besessen haben.
Für die Geschichtsforschung ist das ein besonderer Glücksfall. Rollsiegel aus unvergänglichem Material haben die Jahrtausende fast unverändert überdauert. Ein großer Schatz an Bildern und Schriftzeichen öffnen somit ein Fenster in die Bronzezeit. Durch den Streubesitz der Siegel zu ihrer Verwendungszeit wurden und werden viele Einzelfunde im Nahen und Mittleren Osten gemacht. Seit dem wiedererwachten Interesse an der Alten Geschichte in Europa finden solche Siegelfunde Beachtung und viele Exemplare werden in privaten und öffentlichen Sammlungen bewahrt. Dank akademischer Grabungen mit dokumentierten Fundkontexten konnte eine Chronologie aufgestellt werden, mit deren Hilfe auch die Exemplare im Kunsthandel und Privatbesitz ikonografisch datiert werden können.
Es ist für uns immer etwas Besonderes, diese Siegel in der Hand zu haben und dabei an das Entstehen und Vergehen der Hochkulturen zu denken.

Maße: Durchmesser 8,5 mm bis 9,5 mm, Länge 15 mm.

Zustand: Nahezu perfekter Zustand. Ein leichter Abrieb an der Oberfläche stört den Gesamteindruck in keiner Weise.

Provenienz: 2014 durch uns in einem britischen Auktionshaus erworben. Zuvor in der britischen Sammlung Steinberg. In diese erworben in den 1960er und 1970er Jahren im Londoner Kunstmarkt.

Referenzen: Vgl. Habib Anavian Collection, Ancient Near Eastern Cylinder and Stamp Seals, Nr. 36.
Ähnlich E. Moeller, Ancient Near Eastern Seals in a Danish Collection, Tafel S. 86, Nr. 41.

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.