Römischer Henkelkrug, Topf und Amphorenpfropfen - Funde aus Neuss
Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR3400B014-16-17
Objekt: |
Drei römische Keramiken
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Material: |
Heller und roter Ton
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Datierung: |
Ca. 1. - 3. Jh. n. Chr. Römische Kaiserzeit |
Beschreibung: |
Doppelhenkelkrug: Bauchiger Krug mit Standfläche. Zylindrischer, leicht konkaver Hals, leicht übergestülpte Lippe. Zwei auf der Schulter und knapp unterhalb der Lippe angesetzte Henkel. Topf: Voluminöses Gefäß mit breiter Standfläche und durch Einschnürung abgesetzter kleiner Lippe. Amphorenpfropfen: Kleines voluminöses Gefäß. Hoher Fuß, ovoider Körper, hoher breiter Hals. |
Maße: |
Doppelhenkelkrug: Höhe 205 mm, Durchmesser 195 mm; Topf: Höhe 123 mm. Amphorenpfropfen: Höhe 143 mm. |
Zustand: |
Doppelhenkelkrug: Aus Fragmenten professionell restauriert, stark ergänzt, ca. 50%. Aufkleber von Herrn Voigtmann auf der Unterseite mit Aufschrift "Röm. um Chr. Neuss Voi". Topf: Aus Fragmenten professionell restauriert, stark ergänzt. Eine kleine Fehlstelle. Aufkleber von Herrn Voigtmann auf der Unterseite mit Aufschrift "Röm. 2. Jh. nach Chr.? FO. b. Neuss / erg. Voi". Amphorenpfropfen: Aus Fragmenten professionell restauriert, zum Teil ergänzt. Aufkleber von Herrn Voigtmann auf der Unterseite mit Aufschrift "Röm. Scherbe FO b. Neuss Voi". |
Literatur: |
Aus der zahlreichen Literatur zum römischen Neuss möchten wir auf ein Übersichtswerk und eine beispielhafte Beschreibung einer Grabung hinweisen, die aus der Feder von mit Herrn Voigtmann befreundeten Archäologen stammen: H. Chantraine, Dr. G. Müller, Das römische Neuss (Stuttgart 1984). D. Haupt, Die Kleinfunde eines römischen Landhauses aus Neuss-Weckhoven, in Beiträge zur Archäologie des römischen Rheinlandes, Rheinische Ausgrabungen 3 (1968). |
Referenzen: |
Ähnlich zu: Gose, Gefäßtypen der römischen Keramik im Rheinland Bd. 1 (1976) Nr. 401ff (Doppelhenkelkrug), Nr. 332;342 (Topf). Amphorenpfropfen ähnlich zu J. W. Hayes, Handbook of Mediterranean Roman Pottery (London 1997) S. 35 Fig. 12.1 |
Provenienz: |
Im Jahr 2021 durch uns erworben aus dem deutschen Familienbesitz Voigtmann. Der Gründer der Sammlung, Herr Heinz Voigtmann, führte in den Jahren 1966 bis 1981 selbst Ausgrabungen durch, in Zusammenarbeit mit lokalen Archäologen. Gefunden in Neuss, Deutschland, der ehemals römischen Stadt Novaesium. Bei der Sammlung Voigtmann handelt es sich um eine mit Leidenschaft und Fachwissen geführte Privatsammlung. Sie umfasste Objekte der römischen Kaiserzeit, sowie vereinzelt Objekte des Mittelalters, vor allem Gebrauchskeramiken, aber auch Gläser, Bronzen und Beinarbeiten. Alle stammen aus der römischen Stadt Novaesium und seiner unmittelbaren Umgebung. Herr Voigtmann führte selbst Grabungen durch und barg die Objekte, für welche die lokalen Archäologen keine Forschungskapazitäten hatten, und welche ohne ihn für immer verloren gewesen wären. Seine Funde teilte er mit der Fachwelt. So stand er im ständigen Austausch mit den Archäologen Dr. Gustav Müller, Dr. Ernst Künzl und Dr. Dorothea Haupt vom Rheinischen Landesmuseum Bonn, sowie mit Prof. Dr. Hilmar von Platen von der Universität Mainz. Das Rheinisches Landesmuseum Bonn erwähnt die Sammlung Voigtmann zum Beispiel bei seinen Neuzugängen des Jahres 1971. Mit seinen akademischen Kontakten und seinem restauratorischen Geschick widmete sich Herr Voigtmann der liebevollen Restaurierung und Rekonstruktion der Gefäße und selbst der Scherben in seiner Sammlung. Der so erbrachte Dienst für den Erhalt des kulturellen Erbes der Stadt Neuss ist einzigartig und wäre mit diesem Aufwand weder in der Forschung noch im Kunsthandel machbar gewesen. Wir haben großen Respekt vor dieser Lebensleistung und haben die Sammlung intensiv aufgearbeitet und digitalisiert, um die umfangreichen, mit den Stücken überlieferten Herkünfte und akademischen Notizen der Nachwelt langfristig zu erhalten. Novaesium war eine frühe römische Gründung in der Provinz Germania Inferior und ist somit eine der ältesten Städte Deutschlands. Um das eroberte Gallien zu halten, war der sicher bereits vor den Römern besiedelte Ort strategisch gut gelegen. Er lag am Endpunkt einer römischen Fernstraße und nahe der Wasserwege Rhein, Erft, Lippe, Ruhr und Wupper. Händler ließen sich nieder und dauerhaft stationierte Soldaten sicherten den Knotenpunkt und den nahen Limes. Kein Wunder, dass das heutige Neuss reich an archäolgischen Funden ist, Hinterlassenschaften der römischen Legionen, sowie Handelswaren und Haushaltswaren der römischen Zivilbevölkerung. Die Sammlung Voigtmann zeichnet durch die ausschließlich lokalen Funde und die Spezialisierung auf die ersten nachchristlichen Jahrhunderte einen perfekten Querschnitt des römischen Novaesiums. |
Echtheit: |
Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.
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