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Sassanidisches Intaglio mit Greif

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR3225
Objekt: Sassanidisches Intaglio mit Greif

Material: Dunkelorangefarbener Stein. Karneol.

Datierung: 224 n. Chr. bis 651 n. Chr.
Zeit des Sassanidenreiches,
Spätantike.

Beschreibung:    Sassanidisches Intaglio aus klarem, dunkelorangefarbenen Stein, mit flacher Bildseite und konisch zulaufenden Seiten. Der Stein ist in großem Detailreichtum graviert und zeigt ein geflügeltes Mischwesen, einen Greif. Es hat den Körper eines Löwen und steht mit angewinkelten Beinen, auf dem Rücken lange Schwingen. Der Kopf erinnert an einen Vogel. Über dem Tier ist eine Inschrift in Pahlavi, der mittelpersischen Schrift der Sassaniden.

Hintergrund: Die Sassaniden wurden nach ihrem Eroberungszug gegen die Parther im Jahr 220 n. Chr. die vorherrschende Macht im Nahen Osten und blieben es bis zur arabischen Eroberung 642 n. Chr. oder politisch gesehen bis zum Tod des Großkönigs Yazdegerd III. im Jahr 651 n. Chr. Dieses zweite persische Großreich erstreckte sich über weite Teile des heutigen Iran und Irak und dehnte seinen kulturellen und wirtschaftlichen Einfluss im gesamten Nahen Osten aus. Die Religion der Sassaniden war der Zoroastrismus, der auf die Lehre des Zarathustra gründet (griechische Schreibung Zoroaster). Dies spiegelt sich heute noch in vielfältiger Weise in den erhaltenen Artefakten, besonders in den Münzen und Siegeln.
Sassanidische Stempelsiegel hatten meist eine ellipsoide Form und ein eingeritztes Dekor, welches durch die verwendeten durchschimmernden Steine effektvoll hervorgehoben wurde. Das typische große Öhr der Siegel ermöglichte das Tragen an Schmuckketten oder an einfachen Bändern. Die relativ große Zahl an Siegeln, die sich bis heute erhalten hat, lässt darauf schließen, dass einst viele Menschen diese Siegel besaßen. Bedeutende Sammlungen befinden sich sowohl in den großen Museen (z.B. Staatliche Museen zu Berlin, British Museum), als auch in privater Hand (Sammlung Anavian). Über die genaue Datierung und Typisierung sassanidischer Siegel ist man sich in der Forschung uneins. Münzen aus dieser Zeit sind nur bedingt für einen Abgleich geeignet, da gewisse Unsicherheiten der Datierung bestehen. Die Ausgrabungsfunde sind nicht zahlreich genug, um eine Typologie zu erarbeiten.
Da die typische bildhafte Darstellung der Siegel nicht der islamischen Kultur entsprach verschwand die Kunst des Siegelschneidens nach der arabischen Eroberung schnell und die sassanidische Kultur geriet in Vergessenheit.

Maße: 17,5mm x 13mm.

Zustand: Museumswürdig. Perfekt erhalten.

Provenienz: 2021 durch uns von Gerhard Hirsch Nachfolger, München erworben. Das Objekt befand sich in der Gerhard Hirsch Auktion 171 von 1991, Losnr. 1998, und ging dann in den Bestand des Auktionshauses über.

Referenzen: R. Göbl, Der Sasanidische Siegelkanon, Tafel 25, Nr. 67c für das Motiv und Tafel 40, Nr. 1 für die Siegelform.

Literatur: Kurt Erdmann, Die Kunst Irans zur Zeit der Sasaniden (1943).

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.