Sassanidisches Stempelsiegel
230 €
Verfügbar
Objektnummer
AR3432E
Objekt: |
Sassanidisches Stempelsiegel von seltener Machart
|
Material: |
Dunkler Stein.
|
Datierung: |
224 n. Chr. bis 651 n. Chr. Zeit des Sassanidenreiches, Spätantike. |
Beschreibung: |
Sassanidisches Stempelsiegel mit ungewöhnlich großer Öse. Ovaler Querschnitt, abgeflacht zu Stempelfläche. Der ovale Stempel zeigt ein gehörntes Tier lagernd oder im Sprung.
|
Hintergrund: |
Die Sassaniden wurden nach ihrem Eroberungszug gegen die Parther im Jahr 220 n. Chr. die vorherrschende Macht im Nahen Osten und blieben es bis zur arabischen Eroberung 642 n. Chr. oder politisch gesehen bis zum Tod des Großkönigs Yazdegerd III. im Jahr 651 n. Chr. Dieses zweite persische Großreich erstreckte sich über weite Teile des heutigen Iran und Irak und dehnte seinen kulturellen und wirtschaftlichen Einfluss im gesamten Nahen Osten aus. Die Religion der Sassaniden war der Zoroastrismus, der auf die Lehre des Zarathustra gründet (griechische Schreibung Zoroaster). Dies spiegelt sich heute noch in vielfältiger Weise in den erhaltenen Artefakten, besonders in den Münzen und Siegeln. Sassanidische Stempelsiegel hatten meist eine ellipsoide Form und ein eingeritztes Dekor, welches durch die verwendeten durchschimmernden Steine effektvoll hervorgehoben wurde. Das typische große Öhr der Siegel ermöglichte das Tragen an Schmuckketten oder an einfachen Bändern. Die relativ große Zahl an Siegeln, die sich bis heute erhalten hat, lässt darauf schließen, dass einst viele Menschen diese Siegel besaßen. Bedeutende Sammlungen befinden sich sowohl in den großen Museen (z.B. Staatliche Museen zu Berlin, British Museum), als auch in privater Hand (Sammlung Anavian). Über die genaue Datierung und Typisierung sassanidischer Siegel ist man sich in der Forschung uneins. Münzen aus dieser Zeit sind nur bedingt für einen Abgleich geeignet, da gewisse Unsicherheiten der Datierung bestehen. Die Ausgrabungsfunde sind nicht zahlreich genug, um eine Typologie zu erarbeiten. Da die typische bildhafte Darstellung der Siegel nicht der islamischen Kultur entsprach verschwand die Kunst des Siegelschneidens nach der arabischen Eroberung schnell und die sassanidische Kultur geriet in Vergessenheit. |
Maße: |
10mm Höhe. 11mm x 13mm Stempelfläche.
|
Zustand: |
Perfekter Zustand. Lediglich winzige Bestoßungen. Detailliert erhaltene Stempelfläche. Lieferung ohne modernen Abdruck. Lieferung ohne modernen Abdruck.
|
Provenienz: |
Von uns 2022 im US-amerikanischen Kunsthandel erworben. Zuvor in der US-amerikanischen Privatsammlung Dr. Giraud V. Foster (1928-2020). In diese erworben in Großbritannien zwischen 1962 und 1971. Die Sammlung Giraud Fosters spiegelt seine vielfältigen Lebensabschnitte wieder. In der ersten Phase seiner Sammeltätigkeit von 1961 bis 1962 nutzte er seinen Aufenthalt im Jemen als Leibarzt des letzten Königs Al Imam Ahmad bin Yahya Hamididdin (1891-1962) und trug eine nennenswerte Sammlung südarabischer und jemenitischer Kunst zusammen. Von 1962 bis 1971 lebte er in London und erweiterte seine Sammlung um andere Artefakte. Nach seiner Rückkehr in die USA 1971 widmete er sich dem Studium. Er verfasste zahlreiche archäologische Fachartikel und wurde Geschäftsführer des Cyprus American Archaeological Research Institute. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Walters Art Museum in Baltimore kulminierte in einer Ausstellung und der Publikation eines Teils der Sammlung Foster. Viele der Objekte sind durch eine Schenkung in den Bestand des Museums übergegangen. |
Referenzen: |
Vgl. Habib Anavian collection, no. 363.
|
Literatur: |
Kurt Erdmann, Die Kunst Irans zur Zeit der Sasaniden (1943). Die Standardwerke für die Typisierung sassanidischer Siegel stammen von Göbl (1973) und Brunner (1978). |
Echtheit: |
Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.
|