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Seltenes iranisches Rollsiegel

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR2297
Objekt: Iranisches Rollsiegel

Material: Schwach-rötlicher Kalkstein

Datierung: Etwa zweite Hälfte des 3. Jt. v. Chr.

Beschreibung:    Zylindrisches Siegel mit Durchgangsbohrung entlang der zentralen Achse. Eine mythologische Szene ist in die Mantelfläche des Rollsiegels graviert. Abgerollt zeigt der Abdruck mythologische Kreaturen. Im Zentrum ist ein Vogel mit herunterzeigenden Schwanzfedern und ausgebreiteten Flügeln. Zu seinen beiden Seiten entfernt sich je ein gehörtes Huftier. Ein Baum begrenzt die Szene zu einer Seite.
Es handelt sich möglicherweise um ein Siegel aus der iranischen Region Kerman, die seinerzeit unabhängig vom mächtigen Nachbarn war, dem elamischen Reich.

Hintergrund: Die Rollsiegel sind eine Erfindung der frühen Hochkulturen Mesopotamiens. Ab dem 4. Jahrtausend v. Chr. traten sie ihren Siegeszug an und verbreiteten sich im gesamten Alten Orient und darüber hinaus. Das Auftreten dieser Siegelform fällt mit der ausgiebigen und erstmaligen Verwendung der Schrift in den noch jungen, hochorganisierten Staaten zusammen. Frühe Siegel sind also wie ein Blick auf die Anfänge der Hochkulturen im Zweistromland, spätere Siegel weiten diesen Blick auf alle Bereiche der Verwaltung, aber auch auf den Handel bis hin zum Persönlichen. Viele Beamte, Händler und Privatpersonen müssen in der Bronzezeit Mesopotamiens Rollsiegel besessen haben.
Für die Geschichtsforschung ist das ein besonderer Glücksfall. Rollsiegel aus unvergänglichem Material haben die Jahrtausende fast unverändert überdauert. Ein großer Schatz an Bildern und Schriftzeichen öffnen somit ein Fenster in die Bronzezeit. Durch den Streubesitz der Siegel zu ihrer Verwendungszeit wurden und werden viele Einzelfunde im Nahen und Mittleren Osten gemacht. Seit dem wiedererwachten Interesse an der Alten Geschichte in Europa finden solche Siegelfunde Beachtung und viele Exemplare werden in privaten und öffentlichen Sammlungen bewahrt. Dank akademischer Grabungen mit dokumentierten Fundkontexten konnte eine Chronologie aufgestellt werden, mit deren Hilfe auch die Exemplare im Kunsthandel und Privatbesitz ikonografisch datiert werden können.
Es ist für uns immer etwas Besonderes, diese Siegel in der Hand zu haben und dabei an das Entstehen und Vergehen der Hochkulturen zu denken.

Maße: 24mm lang, 16mm Durchmesser.

Zustand: Fast perfekter Zustand, kleine Abplatzungen an einem Ende, Kratzer am anderen Ende. Die Stempelfläche ist vorzüglich erhalten. Inklusive Abdruck.

Provenienz: Von uns 2017 in einem britischen Auktionshaus erworben. Zuvor in britischem Privatbesitz. In diesen erworben zwischen 1970 und 1989.
Das Rollsiegel wurde während der 1980er Jahre in der Privatsammlung durch Prof. Lambert begutachtet und beschrieben. Eine Kopie dieser Notiz liegt vor.
Wilfred George Lambert (1926 bis 2011), britischer Altorientalist und vorderasiatischer Archäologe, war Professor an der University of Birmingham. Nach seiner Emeritierung wirkte Prof. Lambert in der altorientalischen Abteilung des British Museums mit.

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.