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Sidonisches Parfümfläschchen

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR2680-GF12
Objekt: Sidonisches Parfümfläschchen

Material: Gelb-braunes Glas.

Datierung: 1. Jh. n. Chr.
Frühe römische Kaiserzeit.

Beschreibung:    Kleines Glasfläschchen für Parfüm oder kostbares Öl, sogenannte Sidonflasche. Das Gefäß mit sechseckigem Körper und Reliefdekor ist formgeblasen. Das horizontale Hauptband trägt ein Dekor aus Amphoren und anderen Gefäßen. Es ist eingerahmt von zwei weiteren Bändern mit Ornamenten. Der Gefäßboden ist flach, der Hals ist zylindrisch mit wulstiger Lippe.

Hintergrund: Reliefdekor auf Glasgefäßen, wie dem hier vorliegenden Parfümfläschchen, war in hellenistischer und römischer Zeit beliebt. Derartige Gefäße werden als "sidonisch" bezeichnet, weil Forscher die phönizische Stadt Sidon an der Levante als Herkunftsort annehmen. Der Ort wird in antiken Quellen als wichtiges Zentrum der Glasproduktion erwähnt. Dort stellte man Gefäße mit horizontalen Zierbändern her, indem man den Glasrohling in eine strukturierte Form blies. Die Formen wurden so geschickt geteilt, dass die Gussnähte an Trennlinien der Dekorationsfelder lagen. Die Glasflaschen aus Sidon wurden in das gesamte römische Reich exportiert.

Maße: 80mm Höhe, 40mm Durchmesser.

Zustand: Perfekt erhalten.

Provenienz: 2019 erworben aus der Erbmasse der Sammlung Professor Ritschel, Österreich. Exportiert mit Genehmigung des österreichischen Bundesdenkmalamts. Prof. Dr. Karl-Heinz Ritschel erwarb seine Sammlung zwischen 1960 und 1970 bei internationalen Kunsthändlern.
Professor Ritschel spielte eine wichtige Rolle für die Kultur und die Pflege der Geschichte Salzburgs. Mit großem persönlichen Engagement förderte er die kulturelle Entwicklung der Stadt. Zum Beispiel unterstützte er die Generalsanierung der Franziskanerkirche und spielte als Präsident des Museumsvereins seit 1990 eine wesentliche Rolle für die Einrichtung des Salzburg Museums in der Neuen Residenz. Das geschichtliche Interesse des Schriftstellers und Autors tritt auch in seinen mehr als 50 Büchern und 500 Kolumnen zutage, die von der Geschichte Salzburgs erzählen. Sein Anliegen Geschichte zu vermitteln verwirklichte er somit in eindrucksvollem Maße. Für sein publizistisches Werk wurde Karl-Heinz Ritschel vielfach ausgezeichnet, unter anderem 1995, als ihm die Republik Österreich für seine Verdienste das Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst verlieh.
Auch seine private Sammlung mit Schwerpunkten auf römischen Keramiken, Gläsern, Bronzen und Steinporträts ist beeindruckend. Diese bislang wohl unveröffentlichten Objekte haben wir mit unserem üblichen Anspruch aufbereitet und vermitteln sie hiermit wieder in die passionierte Pflege in einer gut geführten Sammlung.

Referenzen: Vgl. Y. Israeli, Ancient Glass in the Israel Museum, S. 132, Nr. 135.

Literatur: Zu Sidon siehe S. Moscati, i Fenici, S. 38ff.

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.