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Silberne Fibel aus der älteren Merowingerzeit

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR1837
Objekt: Fibel aus der Merowingerzeit
Material: Silber mit Vergoldung. Eingesetzte rote Schmucksteine, vermutlich aus gefärbtem Glas.
Datierung 5. Jh. n. Chr. bis 6. Jh. n. Chr.
Ältere Merowingerzeit.
Beschreibung: Silberfibel aus der Merowingerzeit.
Bügelfibel mit halbkreisförmiger Kopfplatte und rautenförmiger Fußplatte. Die Kopfplatte erhält durch fünf äquidistante Zierfortsätze am Rand eine betont radiale Gestaltung. Die Platte selbst ist durch vielfältige Muster aufwendig gestaltet. Die tieferliegenden Flächen sind fein vergoldet.
Der breite Bügel ist durch Längsstrukturen definiert, mit einer punzierten, erhöhten Längsstruktur in der Mitte. Die erhabenen Strukturen gehen fließend in die rautenförmige Fußplatte über, wo sie den Umrissen folgen und sich in der Mitte zu einer geschlossenen Raute scheinbar verdichten. An den seitlichen Ecken der Raute sind Zierknöpfe angebracht, die jeweils einen roten, zylinderförmigen Glasstein mit polierter Oberfläche haltern. Das Fußende der Fibel ist als stilisierter Tierkopf gestaltet. An der ansonsten flachen Rückseite befindet sich die Nadelhalterung.
Es handelt sich um ein besonders prachtvoll gestaltetes Schmuckstück, welches die Kunstfertigkeit zeitgenössischer Feinschmiede eindrucksvoll beweist.
Anmerkungen: Die Entstehungszeit war die Zeit der Völkerwanderung, welche für die Entwicklung Europas nach dem Fall des römischen Reiches prägend war. Dies drückt sich auch im neuartigen Stil der Fibel aus, welcher im klaren Bruch zum früheren römischen und gallorömischen Kunsthandwerk steht. Der neue Fibeltyp hat sich in der Völkerwanderugnszeit schnell in ganz West- und Mitteleuropa verbreitet. Speziell die bei dieser Fibel vorliegende fränkische Variante geht auf Vorformen aus dem heutigen Südrussland zurück (Hattatt zitiert dafür den British Museum Guide 1923, Abb. 24).
Maße: 54 mm x 27 mm x ca. 15 mm.
Zustand: Die Fibel ist am Bogen gebrochen und wurde professionell restauriert. Bemerkenswert ist die hervorragend erhaltene Vergoldung auf der Kopfplatte, sowie die noch vorhandenen Glaseinlagen. Die Nadel selbst war bei diesem Fibeltyp in der Regel aus Eisen und ist daher bei den meisten Funden bereits vollständig korrodiert und somit auch hier fehlend.
Der fast perfekte Erhaltungszustand ist insgesamt eindrucksvoll und macht die Fibel einer Ausstellung mehr als würdig.
Referenzen: Vgl. R. Hattatt, Brooches of Antiquity, S. 324, Nr. 1319.
Vgl. R. Heynowski, Fibeln, S. 101, Nr. 3.24.3.2.
Vgl. LVR-Landesmuseum Bonn, Inv.Nr. E 143/82.
Literatur: R. Hattatt, Brooches of Antiquity, S. 323ff.
R. Heynowski, Fibeln. Deutscher Kunstverlag, 2012.
Provenienz: 2014 im britischen Kunsthandel erworben. Zuvor in einer deutschen Privatsammlung. In diese erworben vor 1982.
Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.