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Streitaxt der Schnurkeramischen Kultur

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR1360
Objekt: Streitaxt der Schnurkeramischen Kultur
Material: Dunkler Stein. Dem Augenschein nach schiefrige Hornblende / Hornblendeschiefer (vgl. [1]).
Bekanntestes Abbaugebiet dieses Minerals waren die fränkischen Berge bei Bayreuth. Von dieser Region aus wurde weiträumiger in die Siedlungsgebiete der Schnurkeramischen Kultur gehandelt [2].
Datierung: 2900 v. Chr. bis 2350 v. Chr.
Endneolithikum, Kupfersteinzeit.
Maße: Länge 140mm, breiteste Stelle 46mm, Höhe 23mm, Bohrung 22mm.
Zustand: Museumswürdiger Zustand, vollständig intakt mit herrlicher polierter Oberfläche. Die Schneide zeigt kleinere, vermutlich antike Schadspuren.
Beschriftung "MO455" auf der Unterseite.
Beschreibung: Kopf einer Streitaxt der Schurkeramischen Kultur. Kunstvolle Ausführung mit polyedrische Facettierungen.
Länglicher Körper mit stumpfem Nacken und vertikaler Schneide. Die Unterseite ist flach poliert, die Oberseite polyedrisch mit Facettenschliff. Ebenfalls seitliche Facettierung. Konisches Schaftloch, von unten gebohrt, bei etwa 1/3 der Länge vom Nacken gesehen. Auf dieser Höhe seitlich Verbreiterung des Körpers, akzentuiert durch einen vertikal verlaufenden Vorsprung. Symmetrische Schneide, etwa unter 60° Winkel zulaufend, großer Krümmungsradius, seitlich facettiert.

Insgesamt ein typisches Statussymbol der Schnurkeramischen Kultur und imposantes Zeugnis der Endphase des Neolithikums in Nordeuropa.
Historisches: Die Kultur mit Schnurkeramik ist nicht nur bekannt für Ihre namensgebenden charakteristischen Töpfereien, sondern auch für Ihre herausragenden Streitäxte. In der älteren Forschung war sie auch als Streitaxt-Kultur bekannt.
Streitäxte dieser Art sind als Statussymbole zu betrachten [4]. Typische Beigaben für ein Männergrab waren eine Streitaxt, ein Becher und/oder eine Amphore. In Frauengräbern wurden meist Schmuckgegenstände anstatt der Streitaxt gefunden. Das hier vorliegende kunstvolle Exemplar zeugt im Einzelfall vom hohen sozialen Rang des Besitzers, aber ist gleichzeitig ein imposanter beispielhafter Beleg für die Zunahme der soziale Differenzierung, die für den Wandel der Gesellschaft im Neolithikum kennzeichnend ist.
Provenienz: Fund aus Süddeutschland oder Mitteldeutschland. Sammlung Dr. Moog. Aus dem Handel erworben 2011.
Referenzen: Ähnlich Mathiassen, Therkel, Danske Oldsager. I. Aeldre Stenalder. Nr. 542.
Literatur: [1] Joh. Friedr. Ludw Hausmann, Handbuch der Mineralogie, Band 2. Seite 701.
[2] T. Seregély, Wattendorf-Motzenstein. Eine schnurkeramische Siedlung auf der Nördlichen Frankenalb. Studien zum dritten vorchristlichen Jahrtausend in Nordostbayern. Endneolithische Siedlungsstrukturen in Oberfranken I. UPA 154 (Bonn, 2008). [3] M. Furholt, Die absolutchronologische Datierung der Schnurkeramik in Mitteleuropa und Südskandinavien. Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie 101. Habelt (Bonn 2003).
[4] D.C. Waldorf: Guide to flint axes of southern Scandinavia and north Germany. Mound Builder Books (2008).
Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.