banner-onlineshop

Sumerischer Gründungsnagel aus Uruk

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR3262B
Objekt: Sumerischer Gründungsnagel

Material: Ton.

Datierung: 3. Jt. v. Chr. bis Beginn des 2. Jt. v. Chr.
Frühe Bronzezeit Mesopotamiens.

Beschreibung:    Kleiner kegelförmiger Tonnagel mit Keilschrift auf einer Hälfte und über die gesamte Höhe der Außenfläche. Die Inschrift nennt das Heiligtum "É-an-na" und endet mit sumerisch mu-dù für "er hat gebaut".
Bei dem Heiligtum, vereinfacht Eanna geschrieben, sumerisch für "Haus des Himmels", handelt es sich um den Haupttempel von Uruk. Mit seiner Nennung im Gilgamesch-Epos ist er in der ersten literarischen Dichtung der Menschheitsgeschichte festgehalten. Dieser Gründungsnagel hat also einen spannenden Bezug, sowohl zur frühen Stadtgeschichte Uruks, als auch zum Beginn der Literaturgeschichte.

Hintergrund:    Gründungsnägel waren in Mesopotamien und insbesondere bei den Sumerern im 3. Jahrtausend vor unserer Zeit verbreitet. Sie bestanden fast immer aus Ton, wobei dieser vor dem Brennen mit einer Widmung in Keilschrift versehen wurde. Der ausgehärtete Tonkegel wurde dann wie ein Nagel in die noch feuchte Tonwand eines wichtigen Gebäudes gesteckt, meist ein Tempel. Die Inschrift widmete dann den Tempel einem bestimmten Gott, vergaß aber gewiss nicht zu erwähnen, welcher König den Bau veranlasste und sich dadurch besonders bei den Göttern hervortat.

Maße: Länge 5,3cm.

Zustand: Sehr gut erhalten, möglicherweise Teile vom hinteren und vorderen Ende antik abgebrochen und fehlend.

Provenienz: Von uns 2021 im deutschen Kunsthandel erworben. Zuvor in der deutschen Privatsammlung Helge Deikner (1926-2021). In die Sammlung erworben in den 1970er Jahren oder früher. Für dieses Stück ist überliefert, dass es sich um ein Geschenk des Archäologen Dr. Julius Jordan handelt. Dieser war in den Jahren 1912 bis 1913 und 1928 bis 1931 Leiter der deutschen Ausgrabungskampagne in Uruk, in den 1920er und 1930er Jahren zudem mit anderen archäologischen und konservatorischen Aufgaben im Irak betraut. Zusammen mit der Selbstauskunft durch die Inschrift des Gründungsnagels, der Nennung des Tempels von Uruk, lässt sich mit Sicherheit annehmen, dass es sich um einen Fund aus Uruk handelt. Dort wurde seit den 1850er Jahren eine enorme Menge an Artefakten mit Keilschrift geborgen und konserviert. Noch lange nicht alle Texte sind entziffert und übersetzt.

Referenzen: Vgl. Metropolitan Museum of Art, Inv.nr. 1971.71.
Vgl. B. Jensen, Cuneiform Objects at the Museum of Peoples and Cultures, Studia Antiqua 13, Nr. 2 (2014), Inv.nr. 1977.040.11.

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.