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Syrisches Augenidol vom Tell Brak-Typ

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR1813-01
Objekt: Syrisches Augenidol vom Tell Brak-Typ
Material: Feiner Alabaster in hellen Beigetönen.
Datierung: 4. Jt. v. Chr.,
Uruk-Zeit.
Beschreibung: Syrisches Idol aus hellem Alabaster, vom sogenannten Tell Brak-Typ.
Das Idol besteht aus einem gleichmäßig dicken Plättchen. Die Breitseite ist zu einem trapezförmigen Körper geformt. Die Schultern sind abgerundet und gehen in einen kurzen, breiten Hals über. Der Kopf besteht aus einem Paar überdimensionaler, mandelförmiger Augen mit deutlicher Umrandung. Die Brust ist mit drei parallelen, M-förmige Linien verziert. Dabei könnte es sich um die stilisierte Darstellung von Kleidung handeln. Es ist in der Forschung umstritten, ob die Idole die Anbeter oder die angebetete Gottheit darstellen sollen (siehe Anmerkungen weiter unten).
Das Idol wurde von Professor W. G. Lambert (zuletzt University of Birmingham) begutachtet und für authentisch befunden.
Maße: 66mm x 48mm x 7mm.
Zustand: Hervorragender Zustand mit schön erhaltener Oberfläche. Auge auf der linken Seite gebrochen und wieder restauriert.
Provenienz: 2013 in einem britischen Auktionshaus erworben. Zuvor in einer britischen Privatsammlung. Begutachtet durch Prof. Lambert (mit Notiz aus seiner Hand). Gemäß Überlieferung Fund aus Tell Brak in den 1920er Jahren.
Anmerkungen: Dieser Typus von Idol wurde hauptsächlich im sogenannten "Augentempel" von Tell Brak gefunden. Der auch Tel Brak, Tell Braq und in der Antike Nagar genannte Ort befindet sich im Osten des heutigen Syriens, im Khabur-Tal.
Die Reste der Stadt Tell Brak wurden in den Jahren 1937 und 1938 von Max Mallowan systematisch ausgegraben und dokumentiert. Dabei stieß er auf hunderte der anthropomorphen Figuren, die Anbetende als Weihgabe dargereicht haben müssen. Die Gestalt der Augenidole wird von Mallowan als die im Augentempel mutmaßlich verehrte sumerischen Fruchtbarkeitsgöttin Inanna in gedeutet. Eine andere Interpretation ist, die weit geöffneten Augen als Symbol der Achtsamkeit der Anbetenden vor den Göttern zu werten. Da die Idole individuell gestaltet sind, von ganz schlichten Körpern bis hin zu Zick-Zack-Dekor, das als stilisierte Kleidung gedeutet werden könnte, ist es möglich, dass sie die Anbetenden selbst repräsentieren.
Der Typ Idol hat keine direkten Parallelen in Syrien oder Mesopotamien. Aus heutiger, kunsthistorischer Sicht wirkt der Grad der Abstraktion geradezu modern.
Referenzen: Vgl. Heilbrunn Timeline of Art History, The Metropolitan Museum of Art, Nr. 1988.323.8 [MET Inv.nr.].
Vgl. Zaalhaas, Idole, Seite 92, Nr. 37, Inv. Nr. 1974, 3424, Farbtafel 25.
Vgl. Max E. L. Mallowan, Excavations at Tell Brak, Iraq 9, 1947, 1ff.
Vgl. D. Collon, Ancient Near Eastern Art, Seite 47, Abbildung 26.
Vgl. Fitzwilliam Museum, Inv.nr. WAE.3.5.1966
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