Tonfigur der Göttin Astarte
675 €
Verfügbar
Objektnummer
AR3443
Objekt: |
Tonfigur der Göttin Astarte
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Material: |
Gebrannter Ton.
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Datierung: |
Um 600 v. Chr. Spätbabylonische Zeit. |
Beschreibung: |
In der Form hergestellte Figur aus Mesopotamien oder dem östlichen Mittelmeerraum. Sie zeigt die Göttin Astarte bzw. Ischtar nackt und aufrecht stehend. Die rückwärtige Fläche wirkt wie eine Wand. Die Arme der weiblichen Figur sind angewinkelt, ihre Hände die Brüste fassend. Das lange Kopfhaar wird mit einem Stirnband oder Diadem im Nacken gehalten. Die Gesichtszüge mit mandelförmigen Augen sind als Relief ausgeführt. Die Rückseite ist konvex und geglättet. Reste eines dunkelroten Überzugs sind dort erkennbar. Auch im Gesicht sind Reste eines dunklen Überzugs erkennbar, der einst vermutlich die Gesichtszüge hervorhob. Die Figur erwiderte so den Blick des Betrachters mit weit geöffneten, umrandeten Augen.
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Hintergrund: |
Die semitische Göttin Astarte wurde im östlichen Mittelmeerraum verehrt, sowie in ähnlicher Form in Mesopotamien, unter dem Namen Ischtar. Sie stand unter anderem für Liebe, Sexualität, Krieg und Heilung. Die hier vorliegende Figur kann gleichzeitig als Fortsetzung der noch älteren Tradition der sogenannten Fruchtbarkeitsidole gesehen werden, wie Garwer in dem u.g. Sammlungsband ausführt. Die älteren Idole sind archäologisch zahlreich und variantenreich belegt. Die Handhaltung vor oder unter der Brust ist typisch. Funde stammen oft aus Weihgaben, bei denen eine Frauenfigur zusammen mit Tierfiguren und Wagenmodellen platziert wurde. Auch unter Fußböden wurden die Idole gefunden. Dies weckt Assoziationen mit Hausgöttern, die aus dem Alten Testament als Teraphim überliefert sind (z. B. Gen 31,19 ELB, 1 Sam 19,13 ELB und Hos 3,4 ELB). |
Maße: |
9,8cm hoch, 3,1cm breit.
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Zustand: |
Perfekter Zustand. Lediglich kleinere und wohl antike Bestoßungen. Reste eines roten Überzugs auf der Rückseite. Das Relief auf der Vorderseite ist kaum berieben, die Abformung ist mit erkennbaren Abnutzungsspuren der Form, aber dennoch recht scharf. Die Figur ist nicht standfähig und liegt ohne zusätzliche Halterung auf dem Rücken.
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Provenienz: |
Durch uns 2023 von T. Schlößner, Deutschland erworben. Zuvor in der deutschen Familiensammlung Steinbock, aufgebaut zwischen 1920 und 1982 vom Kunsthistoriker R. Steinbock, zumeist im deutschen Kunsthandel erworben.
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Referenzen: |
Vgl. C. Garwer, Sammlung Köhler-Osbahr, Band 1, S. 12, Kat.-Nr. 16. Vgl. British Museum, Inv.nr. 1856,1223.460. |
Literatur: |
Einen sehr guten und kompakten Überblick zu den Idolen des Mittelmeerraums gibt G. Zahlhaas, Idole - Frühe Götterbilder und Opfergaben (Ausstellungskataloge der prähistorischen Staatssammlung, Band 12, 1985).
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Echtheit: |
Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.
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