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Tonstatuette einer vornehmen römischen Frau

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR1726B
Objekt: Statuette einer vornehmen römischen Frau
Material: Grober roter Ton mit weitgehend erhaltenem weißen Überzug
Maße: Höhe 153 mm, Sockel 54mm x 38mm x 10mm
Datierung: Ende 1. Jh. v. Chr. - Beginn 1. Jh. n. Chr.
Augustäisch
Beschreibung: Bildnisstatuette einer vornehmen Römerin in klassizistischer Formgebung. Aufrecht stehende Frau, rechtes Knie ist leicht gebeugt, der Blick richtet sich nach vorn. Mit Langtunika bekleidet, welche lediglich die Füße frei lässt. Darüber ist ein Umhang geworfen, den die Dame mit der Linken rafft, die Rechte ist im Ellenbogen vor dem Körper angewinkelt und trägt eine Patera. Der Umhang ist über den Hinterkopf gezogen, verbirgt jedoch nicht das kunstvoll frisierte Haar. Die harte aber kunstvolle Gewandbehandlung betont die Körperformen mehr, als dass sie verborgen werden.
Hohlkernfigur ohne Rückenöffnung. Gefertigt in Abdruckform.

Die Dame hat ihr Haupt mit dem Mantel bedeckt. Diese Handlung wurde in der Antike beim Beten und bei der Trauer vorgenommen. Es handelt sich damit also, in Verbindung mit der Patera, um die Darstellung einer Frau, welche ein Opfer darbringt, möglicherweise aber auch eines Verstorbenen gedenkt.

Die Statuette lehnt sich in ihrer Ausführung an die Tanagra-Figuren an. Die Tanagra-Figuren stellten ebenfalls vornehme Frauen nach dem Schönheitsideal und der Mode ihrer Zeit dar. Sie haben sich vor allem in Form von Grabbeigaben erhalten, ihre genaue Funktion ist bis dato nicht abschließend geklärt. Zu den Tanagra-Figuren (und hellenistischen Terrakotten im Allgemeinen) siehe:
Die Tanagra-Figuren und die Kunst des 19. Jahrhunderts, in: G. Zimmer - I. Kriseleit - J. C. Eule, Bürgerwelten. Hellenistische Tonfiguren und Nachschöpfungen im 19. Jh., Katalog der Ausstellung der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin (Mainz am Rhein 1994)
Zustand: Museales Stück. Ein kleiner Teil des Sockels ist in der Antike möglicherweise abgebrochen, evtl. war die asymmetrische Sockelgestaltung auch beabsichtigt. Der weiße Überzug, welcher als Grundierung für eine spätere polychrome Gestaltung diente, ist weitgehend erhalten, vergleiche hierzu auch die Ausführung der Tanagra-Figuren. Mit Spuren schwarzer Pigmente. Auf der Rückseite über dem Sockel ist in schwarzer Farbe die Nr. 25632 aufgebracht, wahrscheinlich die Inventarnummer einer großen (Museums)sammlung.
Provenienz: 2011 erworben von D. Warnecke, Kunstgutachter und -restaurator. Zuvor, seit den 1980er Jahren, bis 2011, im Besitz P. Andersen. An diesen vererbt aus der Sammlung seines Vaters, die in den 1960er bis 1970er Jahren aufgebaut wurde. In diese angekauft von der englischen Antiquitätenhandlung „Shephard“.
Referenzen: Der Katalog "Antike Vasen und Terrakotten. 7. vorchristliches bis 1. nachchristliches Jahrhundert. Katalog des Oldenburger Stadtmuseums (1978 Oldenburg) S. 135 Nr. 56" zeigt ein typengleiches Stück, jedoch in schlechterer Erhaltung (in 2 Teile zerbrochen).
Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.