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Ungereinigte Lepta, Witwenscherflein (Q2, Gute Qualität)

10 €
Verkauft
Objektnummer
0279LOT0209

LOT#0279 (Ungereinigte Lepta, Witwenscherflein)

Erhaltung:
Typ: Ungereinigte Lepta, Witwenscherflein
Kultur: Römisch, Provinz Judäa
Datierung: Überwiegend 1 Jh.n.Chr. bis 4. Jh.n.Chr., Kaiserzeit bis Spätantike.
Herkunft: Levante, Bodenfunde.
Gut. Durchschnittlich 20% bis 40% aller Münzen erhalten.
Größe: 8mm bis 24mm.
Material: Überwiegend Kupfer, vereinzelt Bronze und andere.
Beschreibung: Ein Lepton, pl.: Lepta, ist eine antike Scheidemünze (kleinstes und wertschwächstes Nominal, nicht durch seinen Materialwert gedeckt). Mit diesem Sammelbegriff wurden in der Antike kleine (zumeist) Kupfermünzen bezeichnet, welche im östlichen Teil des römischen Reiches zirkulierten. Die angebotenen Lepta stammen aus Judäa, viele davon zirkulierten zur Lebenszeit Jesu Christi.
Berühmt geworden sind diese Münzen durch die Parabel aus dem Markusevangelium (Mark, 12.41): So lehrt Jesus im Tempel zu Jerusalem und verurteilt die Pharisäer und die Schriftgelehrten für ihre Scheinheiligkeit und Selbstzufriedenheit. Daraufhin beobachtet er die Menschen bei ihrer Spende: "Und Jesus setzte sich dem Gotteskasten gegenüber und schaute, wie das Volk Geld einlegte in den Gotteskasten. Und viele Reiche legten viel ein. Und es kam eine arme Witwe und legte zwei Scherflein ein, die machten einen Heller. Und er rief seine Jünger zu sich und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Gotteskasten gelegt als alle, die eingelegt haben. Denn sie haben alle von ihrem Überfluß eingelegt; diese aber hat von ihrer Armut alles, wovon sie lebte, ihre ganze Habe, eingelegt."
Es war insbesondere dieser Passus, welcher viele Frühchristen zu einem Leben in Armut und Demut inspirierte, auch wenn die Schüler Christi selbst nicht besonders von dem Gesehenen beeindruckt waren. Martin Luther übersetzte den Lepton ins Deutsche als "Scherflein", deren zwei einen Heller machten. Der Heller war in etwa gleichzusetzen mit dem römischen Quadrans, dem damals kleinsten Nominal des römischen Kaiserreiches. Egal, ob zwischen prächtigen Sesterzen oder schönen Denaren, der grobe und ungeschlachte Lepton ist eine hervorragende Ergänzung für jede Sammlung und erinnert uns an das bitterarme Leben der einfachen Menschen jener Zeit und an die Anfänge der Kultur, wie wir sie heute kennen.