Römische Pfeilspitzen, Speerspitzen und andere Geschosse
- von Galerie Alte Römer
- 15.03.2016
Literatur:
Bonnet, Die Waffen der Völker des Alten Orients (1926).
Bishop and Coulston, Roman Military Equipment.
Eine erste Blütezeit erfuhren Dolche in Nordeuropa im Mesolithikum. Diese waren noch eher grob bearbeitet und es handelte sich vermutlich vorwiegend um Nutzgegenstände. Die per Definition zweischneidigen Dolche sind im Gegensatz zu Messern schlechter zum Schneiden geeignet und wurden wohl vornehmlich als Stichwerkzeug oder Waffe eingesetzt.
Eine hohe technische Perfektion und weite Verbreitung erfuhren die Dolche im Spätneolithikum und Endneolithikum (je nach Region ca. 3500 v. Chr. bis 1500 v. Chr.). Bezeichnend hierfür ist die Dolchzeit. In ihren Kulturen sind Dolche offenbar ein wichtiges Statussymbol, dass die in früheren Kulturen bedeutenden Äxte teilweise ablöst.
Wie fast alle Steinwerkzeuge wurden Dolche mit dem Beginn der Bronzezeit erst vereinzelt durch Kupferdolche, später umfassend durch Bronzedolche ersetzt.
Prominenter jungsteinzeitlicher Träger eines Dolches war die Gletschermumie "Ötzi" vom Hauslabjoch. Die Dolchklinge dieses Mannes von sozial hohem Rang war aus Silex der Lessinischen Berge gearbeitet. Sie war in einen Griff aus Eschenholz gefasst und durch Tiersehnen fixiert.
Die Bogenschusstechnik bei der die Sehne mit dem Daumen gespannt wurde kommt aus dem asiatischen Raum und war bei den meisten Nomadenvölkern Osteuropas verbreitet. Zum Schutz des Fingers konnten Handschuhe oder Fingerringe getragen werden. Die Fingerringe der östlichen Bogenschützen hatten zunächst eine Form mit auslaufender Lippe, später kam parallel die zylindrische Form auf. Sie waren meist aus Metall, Bein oder Holz gefertigt. Vermutlich waren die Ringe aus Metall langlebiger und ließen die Sehne leichter über den Ring gleiten. Antike Bogen-Ringe sind auch aus Stein, Keramik und Glas sind bekannt.
Die Schusstechnik mittels Daumen war schneller als die Zweifingertechnik, welche sich im Mittelmeerraum durchgesetzt hatte und die auch die Römer in Europa anwandten.
Von den Fingerringen mit ausladender Lippe waren zwei Varianten im Einsatz. Bei der ersten war die Lippe in Richtung der Hand gebogen. Dadurch wurde die Sehne sicherer festgehalten und konnte nicht so leicht versehentlich losgelassen werden. Bei der zweiten Variante war die Lippe weg von der Hand gewölbt. In diese Ausführung konnte die Sehne leicht über den Ring rutschen; ein einfacherer Abschuss und vermutlich ein genaueres Zielen war möglich.
Erste Exemplare von Daumenringen mit ausladender Lippe für Bogenschützen sind aus dem 1 Jt. v. Chr. aus Asien bekannt. Die Römer übernahmen erst in der Spätantike, nach intensiven Kontakten mit den Nomadenvölkern des Ostens, die für sie neue Abzugtechnik. Etwa in der Mitte des 6. Jh. n. Chr. hatte sich die Daumentechnik bei den berittenen Bogenschützen im Oströmischen Reich etabliert.
Bilder antiker Bogenspannringe:
Dieser spätantike Bogenspannring oder "Archer's Ring" wurde vermutlich von osteuropäischen Nomadenvölkern oder im Byzantinischen Reich verwendet.
Literatur zu antiken Bogenspannringen:
Charles E. Grayson, Mary French, Michael J. O'Brien, "Traditional Archery from Six Continents. The Charles E. Grayson Collection", University of Missouri Press (2007).
Edward S. Morse, Additional Notes on Arrow Release, Peabody Museum, Salem, Massachusetts (1922).